Mary in the Junkyard – This is my California
Nach dem 2023er-Vorboten Tuesday schließen Mary in the Junkyard mit der referentiellen Standalone-Single This is My California die Klammer um ihre fabelhaften Debüt-EP This Old House.
So toll diese fünf Minuten von dem Trio aus Greater London auch sind, kommt man nicht um die Feststellung umher, dass This is My California seine Wurzeln schon unverkennbar nahe an Brimful of Asha geschlagen hat: eine gewisse Deckungsgleichheit in der Gitarrenarbeit lässt sich einfach nicht überhören.
Allerdings nehmen Mary in the Junkyard die Cornershop-Nummer – unbewusst oder bewusst – höchstens als Inspiration und Ausgangslage, um in ihrem eigenen Art Indie Rock eine entspannte Slacker-Attitüde zu finden. Sehnsüchtig und melancholisch, gemütlich beschwingt. Ruhig und bedächtig, aber doch im Aufbruch begriffen.
Wie die von Craig Silvey (M Ward, Baxter Dury) ungeschliffen warm und anschmiegsam kantig produzierte Nummer im schön schabenden Sound der Saiten, den präzisen Drums und einer unaufgeregten Zurückhaltung der bittersüß verletzlichen, intimen Melodie des Gesangs nach und nach aufmacht, um hinten raus ein bisschen wie wohlklingender Post(Noise)rock hinter dem Dreampop-Weichzeichner zu blühen, ist als Coming of Age-Suche jedenfalls ein weiterer Ausdruck der Rohdiamanten-Qualität von Clari Freeman-Taylor (vocals, guitar), Saya Barbaglia (bass, viola) und David Addison (drums), die sich hier als eine wunderbare 90er Version der leider Zeitlebens übersehenen Bedroom Walls anbieten.
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