Marissa Nadler – Visions
Marissa Nadler nutzt den Bandcamp Friday für Visions – zwei Ambiente Stücke, die „part of a larger series to come“ sind, wie die 42 jährige kundtut. „For one day only! These are some ambient songs I’ve been working on. Hope you relax to them.“
Diese Notiz hinsichtlich einer zeitlich limitierten Verfügbarkeit schreibt Nadler außerdem in den Beipackzettel der Veröffentlichung, die sich unscheinbar, still und leise mit zwei nummerierten Music for Visions-Stücken als zurückhaltende Gitarrengeplänkel entpuppten, deren mystische Ästhetik die typisch gespenstischen Chor-Textur in pastoral-gotisch-darkfolkiger Weise weiche Trademarks pflegend verträumt schwelgend in die andersweltartig schön-melancholisch sinnierende Nadler-Atmosphäre pflegt, welche sich gerade im ersten Stück wie ein stimmungswanderndes Interlude zwischen zwei regulären Nummern der Chanteuse anfühlt.
Music for Visions 2 nähert sich danach etwas näher einem greifbaren Songformat, indem es die Stimme über der nostalgischen Elegie lautmalerisch einsetzt – wie die frühe Skizze einer späteren vollendeten Album-Komposition.
Das ist mit Fan-Brille wunderschön betörend und angenehm zu hören, doch weil die insgesamt siebeneinhalb Minuten genau genommen auch nirgendwo hinführen und an sich nur gefällig plätschernd durch die Komfortzone mäandern, brauchen es halt auch nur Komplettisten wirklich in der digitalen Sammlung. Wer hierüber nicht innerhalb der ausgeschriebenen 24 Stunden stolpert, muß sich also nur sehr bedingt ärgern.
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