Marilyn Manson – In the Air Tonight

von am 20. April 2025 in Single

Marilyn Manson – In the Air Tonight

Als Intermezzo während der mit One Assassination Under God – Chapter 1 begonnenen Album-Reihe veröffentlicht Marilyn Manson die (von der B-Seite As Sick as the Secrets Of – Sleep flankierte) Standalone-Single In the Air Tonight.

Dass man sich dem ikonischen Phil Collins-Über-Klassiker zwar zwangsläufig verheben muss, dabei aber dennoch glänzen kann, haben in jüngerer Vergangenheit durchaus Musiker – allen voran Steve Brodsky und Marissa Nadler – bewiesen.
Ausgerechnet Manson – seines Zeichens nicht nur durch Sweet Dreams ein ausgewiesener Cover-Könner – scheitert jedoch ohne großen Mehrwert an der (Parade-)Disziplin und gönnt sich eine relativ unnötige (oder zumindest nicht essentielle) Interpretation der Nummer.

Düster und latent elektronisch schnaufend pluckert In the Air Tonight im bedrohlichen Ambiente, leblos und uninspiriert. Mit phasenverschobenen Vocals, die wohl gerne den distanziert entrückten The Knife-Kniff anwenden würden, jedoch seltsam hüftsteif und unmotiviert wirken. Jedwedes Charisma fehlt, als hätte man eine AI mit einer Manson-Imitation beauftragt.
Über das ikonische Drum-Fill geht die Nummer mit heulender Gitarre im Industrial/Goth Rock zwar aus sich heraus und wird zwingender, leidenschaftlicher, aber kann seine Redundanz einfach dennoch nicht ablegen. Eine massentaugliche Konsens-Tragfähigkeit, wie Manson das mit anderen Cover-Arbeiten hinbekommen hat, wird diesmal also wohl ausbleiben.

As Sick as the Secrets Of – Sleep ist dann als B-Seite eine Variation des ohnedies leidlich spannenden, aber durchaus gefälligen One Assassination Under God – Chapter 1-Tracks. Dem Titel entsprechend hier nun dösender angelegt als bei der Album-Version, steht das sinistre Noir-Schleichen dem Song grundlegend sehr gut, macht ihn interessanter und stimmungsvoller. Dennoch finden Manson und Taylor Bates mit der Komposition auch in dieser Interpretation nicht zum Punkt.
Wodurch die auf 4000 CDs limitierte (und praktisch sofort ausverkaufte) Single in Summe ausschließlich für Die Hard-Fans des Schockrockers relevant sein wird – alle anderen können ja ein Ohr auf etwaigen Streaming-Diensten riskieren.

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