Liturgy – PASAQALIA II
Als Bonus Track war PASAQALIA II ein Fremdkörper auf der Daymare-Version von H.A.Q.Q., für sich alleine stehend wirkt die nun via Bandcamp als Single aufgelegte Nummer etwas orientierungslos.
Irgendwo logisch, wie zuletzt bereits schon: „PASAQALIA II is an aria in the ongoing opera cycle THE OIOION CYCLE. It is composed of motifs and samples from the track PASAQALIA from the album H.A.Q.Q.„.
Es ist insofern zwar schön, dass Hunter Hunt-Hendrix das betreffende Stück nun der Allgemeinheit ohne großen Aufwand verfügbar macht, kann jedoch auch als Sinnbild dafür verstanden werden, dass der prätentiöse Exzentriker Kontroversen nur zu gerne provoziert. Immerhin untergraben die drei Minuten praktisch alle Zuneigung, die Liturgy vergangenes Jahr durch besagtes H.A.Q.Q. überraschenderweise nahezu flächendeckend (und ausgerechnet auch bei erklärten Feinden der „Band“) eingefahren haben – indem PASAQALIA II als Fremdkörper praktisch zu weiten Teilen komplett aus dem Rahmen des restlichen 2019er Albums fällt und direkt an das ultra-polarisierende The Ark Work anknüpft.
Gerade gesanglich. Als Mischung einer industriellen Black Metal-Ästhetik im synthetischem Licht und einer monotonen Downbeat-Manie liefert Hunt-Hendrix seine Vocals rezitierend wie im rappend-schleppenden Monotonie-Delirium: Eine Seite von Liturgy, die man nur lieben oder hassen kann.
Dass seit 2015 jedoch durchaus Zeit vergangen ist, zeigt sich, sobald subtil in die maschinelle Szenarien unterspülenden orchestrale Arrangements wachsen. Dramatisch irgendwie, aber rasselnd-repetitiv, während eine sehnsüchtige, melancholische Soundtrack-Weite entsteht.
Ganz so eben, als wäre H.A.Q.Q. in einer Paralleldimension geboren worden, in der The Ark Work evolutionstechnisch wichtiger für Liturgy war, als Aesthethica (2011). Wo er für diese Verortung Platz in der eigenen Diskografie finden soll, ist wohl nicht einmal Hunt-Hendrix selbst klar – und lässt dadurch zwangsläufig etwas unbefriedigend in der Luft hängen. Also her mit THE OIOION CYCLE!
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