Life’s Question – Life’s Question
Auf ihrer dritten EP seit 2018 finden Life’s Question zwei Jahre nach ihrem Debütalbum World Full Of… endlich ihre eigene Nische in der Szene – indem sie die melodischen Aspekte ihren Sound prägen lassen.
Die Frage, wen sich populäre Vorbilder wie Mindforce oder Turnstile ins Vorprogramm holen sollen, wollen Life‘s Question mit 6 Songs in 18 Minuten relativ ansatzlos klären, in denen der Hardcore mit Metal-Präfix angereichert und Crossover Thrash-Attitüde abgeschmeckt sein Händchen für eingängigen Gangshout-Nährboden und schmissige Pits verdammt infektiöser anlegt.
Light Me Up gönnt sich ein lange gniedelndes Pommesgabel-Intro (ist mit seiner Gitarrenarbeit auch durchaus exemplarisch für eine prägnante Facette der Platte) und packt dann eine hypnotische Hook aus, die fast schon zu catchy in ihrer eingestreuten Singsang-Manier hängen bleibt. Ja, Life‘s Question gehören zu einer Generation, die keine Angst vor dem Pop hat. Und das zelebrieren sie auf ihrer selbstbetitelten EP ausgiebig – und weitaus natürlicher konzipiert, als es auf den ersten Eindruck scheinen mag: Die Band lehnt sich stilistisch weiter aus dem Fenster, klingt aber tighter und fokussierter denn je und bietet viel konsenstaugliche Reibungsfläche für wenig Kompromissbereitschaft an.
10 Years pflegt eine latente Bollo-Kante, nachdem Brass Coffin den Black Flag-Punkrock-Kickstart in den dynamischen Auslagenwechsel zum Ohrwurm führt. Und im heavy Groove skandiert I Can Still Hear my Mama Pray zu knackigen Riffs und verziert hinten raus mit der Vocals von Gitarristin Abby Rhine als feminine Nuance, die auch When I Meet God (das im Grenzland aus In-den-Boden-rammen und Mosh-Arschhritte-verteilen zündet) mit dem Mut zur Polarisation nutzt, bevor der Schlusspunkt Something out There mit weiblichem Klargesang so gedrosselt und versöhnlich all in geht – und Life‘s Question zum Katalysator macht, um die Band auf den nächsten Level zu hieven.
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