Lana Del Rey – Buddy’s Rendezvous
Bisher war Lana Del Reys Coverversion von Father John Mistys Buddy’s Rendezvous nur auf der Special Edition von Chloë and The Next 20th Century erhältlich. Nun bekommt die Interpretation jedoch neben einem regulären Release auf zumindest digitalem Wege auch noch ein aufwändiges Video spendiert.
Buddy’s Rendezvous an sich ist natürlich wie für Del Rey gemacht: Die traumhafte Stimme der 37 jährigen fügt sich perfekt in die wohltemperierte Vocal Jazz/ Traditional Pop-Atmosphäre ein – so sehr gar, dass das Ergebnis wie eine bereits hunderte Male von der Sängerinn gehörte Malen-nach-Zahlen-Nummer klingen kann.
Zumal sich das Cover musikalisch praktisch mit dem Original deckt, das Saxofon weich und verführerisch begrüßt, die Streicher subtil akzentuiert begleiten, das Schlagzeug sorgsam mit Besen streichelt.
Aber das Songwriting ist eben einfach klasse, und Buddy’s Rendezvous ein wundervoller Ohrwurm in der nostalgischen Melancholie verblasster Sepia-Produktions-Magie, in der Del Rey eben von Haus aus strahlen kann.
Im Gegensatz zu Father John Misty (der kurz vor Schluss im Hintergrund des Refrains kaum wahrnehmbar auch nach als stimmliche Facette erscheint) intoniert Lana allerdings emotional involvierter schwelgend, als es der Urheber der Nummer in seiner ursprünglichen Version tat: sie schwebt mit eindringlicher Präsenz elegisch über den Dingen, wo Joshua Tillman den distanzierten Beobachtet in sich selbst einbremsender Zurückhaltung gab – weswegen man durchaus attestieren darf, dass diese Variante von Buddy’s Rendezvous die reizvollere, gewissermaßen natürlichere und subjektiv auch einfach bessere Version des Songs darstellt.
So oder so ist die harmonische Synergie zwischen Del Rey, ihrem selbstverliebten Pendant Misty und Produzent Jonathan Wilson (als heimlicher Held der Liaison) aber eine ideal funktionierende Konstellation in der risikofreien, leider jedoch viel zu abrupt beendeten Komfortzone.
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