Lamb of God – The Duke

von am 27. November 2016 in EP

Lamb of God – The Duke

Essentiell geht anders, aber im Fall von The Duke heiligt alleine schon der Zweck die Mittel: Lamb of God zollen ihrem verstorbenen Kumpel und Fan Wayne Ford mit dieser Fundraiser-EP Tribut.

Drei der fünf aufgefahrenen Songs entpuppen sich dabei als wenig relevante Füllmenge: Still Echoes, 512 und Engage the Fear Machine stammen allesamt vom grandiosen letztjährigen Studioalbum Sturm und Drang und sind auf The Duke als Livemitschnitte vom Rock am Ring bzw. Bonnaroo vertreten. Die Soundqualität lässt da leider ebenso zu wünschen über wie der allgemeine Mehrwert der Aufnahmen, den wohl nur unbedingte Komplettisten zu schätzen werden wissen.
Deutlich interessanter gestalten sich da schon die beiden vorneweg gestellten neuen Songs. Wobei „neu“ hier relativ zu verstehen ist: Culling ist ein Outtake aus Wrath-Zeiten und The Duke in den Sturm und Drang-Sessions entstanden, hat es aber nicht auf das reguläre Studioalbum geschafft – wohl weil die Nummer stilistisch zu eklatant aus dem Rahmen gefallen wäre.

Der kurioserweise ideal benannte Titelsong platziert sich nämlich mit seiner sauberen Gitarrenlinie, simplen Riffing und vor allem so untypisch cleanen Overlord‘esken Vocals von Randy Blythe irgendwo im Spannungsfeld von 90er Jahre Hardrock – und Früh-2000er (Nu) Metal, das sich im Refrain zweistimmig gar zu einem toughen Alternative-Vibe zuspitzt. Ein gewöhnungsbedürftiger Ansatz, aber zumindest durchaus interessant. Sobald Lamb of God die Zügel hinten raus enger ziehen, klingt das dann mit gniddelnden Solo sogar ungefähr, wie Slipknot das seit Jahren nicht mehr hinbekommen. Kann man also in Summe durchaus machen.
Cullin tackert danach mit durchgetretenem NWOBHM-Gaspedal sowie ordentlich Thrash und Groove unter der Haube in Richtung zeitgenössischer Machine Head – vor allem Morton und die Adler-Brüder (Stichwort: Gitarren- und Mini-Schlagzeugsolo!) dürfen immer wieder aufzeigen, während Blythe näher dran an angestammt growlenden Gefilden presst. Ein kurzweiliger Adrenalinkurbler, enorm schweißtreibend und unterhaltsam, der definitiv viel zu schade für die Tonne gewesen wäre. Live könnte die Nummer zukünftig jedenfalls ordentlich ankurbeln.
Wie auch The Duke wird sich Cullin zwar wohl dennoch keinen Eintritt in die Gefilde der Band-Klassiker prügeln – zwei (gute bis sehr gute) Songs von einer der aktuell besten Metalbands da draußen sind aber freilich nichts, worüber man sich beschweren müsste. Wichtiger ist ohnedies die Aufmerksamkeit für Leukemia and Lymphoma Society sowie BeTheMatch.org.

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