Kublai Khan TX – Exhibition of Prowess

von am 25. September 2024 in Album

Kublai Khan TX – Exhibition of Prowess

Motherfucker bang your fucking head/ Put your skull through the wall bitch“. Kublai Khan TX leben ihre Form des Beatdown-Darwinismus auf dem so sinnvoll betitelten Schaulaufen Exhibition of Prowess gewohnt brachial aus.

Für ihr fünftes Studioalbum erteilt Matt Honeycutt gleich zum Einstieg eine Geschichtsstunde („The word Khan in the English language translates to…/ King/ The supreme ruler/ Khan is king“) und meint dabei natürlich vor allem seine Band, die vielleicht noch nie einen derart aufgeräumten, asketischen und gar minimalistisch zu Werke gehenden Sound wie hier an den Tag legte, bevor er altbekannte Lektionen erteilt. Über simpel gestrickte Tough Guy-Attitüden und Beatdown-Attacken in Stakkato-Salven, das übliche Kublai Khan TX-Programm eben.

Daraus, dass ein X („For the straight edge/ Straight fucking edge!“) schneller hetzt und ein Theory of Mind dagegen den Groove betont, eine heroische Geste andeutet und irgendwann zermürbend zähe Heaviness pflegt, besteht der für Dynamik sorgende Kontrast einer Platte, die letztendlich im weitesten Sinne wieder aus der Variation des immer gleichen formelhaften Baukastens besteht. Was den Adrenalinspiegel aber konstant hoch hält, niemals lässt Exhibition of Prowess den Nachdruck vermissen.
Ein 972 könnte da exemplarisch den neuen Polizeicode für besonders brutalen Slamdance markieren, indem es konsequent alles und jeden wegschiebt: „Nine lives, seven sins/ Two times buried them/ …/ So move, you fucking bitch.“

Da macht es auch nur wenig Unterschied im MO dieser effektiven Funktionsmusik angelegten Mosh-Generatoren, wenn im dichten Sog der Gewalt von Cannibal Dave Peters (Throwdown, Eighteen Visions) vorbeischaut, oder A Hopeless Fate mit Jamey Jasta (Hatebreed) als vorgezogenes Finale besonders demonstrativ aufstampft – kleine Akzente wie der zappelnde Becken-Einsatz von Mud müssen da als Differenzierungsmerkmale im Streitfall genügen. Es gibt keine wirklichen Highlights, keine wirklichen Ausfälle – aber immer knüppeldick auf die Mütze.
Weswegen die wirklich stumpfe Prügelei auf Platte auch nach so eindimensionalen wie kompakten 23 Minuten längst ausgereizt ist. Aber als primitiver Gym-Soundtrack – und allerspätestens live – erfüllt der risikofreie Autopilot Exhibition of Prowess auch dermaßen effektiv seine Absichten, dass man nur anerkennend mit dem angeschwollenen Nackenmuskel nicken kann.

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