Kryatjurr of Desert Ahd – Deafening Supercells of Thunder and Death

von am 12. Februar 2023 in EP

Kryatjurr of Desert Ahd – Deafening Supercells of Thunder and Death

Kryatjurr of Desert Ahd läuten wenige Monate nach Devastating Losses of Ecological Doom mit Deafening Supercells of Thunder and Death den Kluurja-Zyklus ein – und endlich geht den immer noch im Akkord veröffentlichenden Australiern damit der Knopf auf.

„Unpredictable atmospheres of moisture and heat can form deafening supercells of thunder and death. Where the mesocyclones can create hellish windstorms that absorb our shelter. This release begins the Kluurja cycle, with our previous 3 ending the first Kryatjurr cycle. hail to kluurja, and her eternal might of Terra“ proklamiert das Trio aus Down Under.
Für den neu eingeschlagenen konzeptuellen Weg haben Kryatjurr of Desert Ahd dann auch ein wenig an so manchen Stellschrauben gedreht, auch personell: Die namensgebende Entität kryatjurr of desert ahd zeichnet nunmehr im Alleingang für die Gitarren verantwortlich (und wird alleine das Titelstück Deafening Supercells of Thunder and Death wie einen sakralen Ambient-Noise-Rausch bespielen, der jenseits konventioneller Riffs funktioniert, sondern viel eher die Atmosphäre als Reibungspunkt für einen malerisch reißenden Sog mitnimmt, für den der Sound von Markov Soroka wie gemacht ist), derweil zbhezhdjik of polariis (electronik and mechanik) die beiden Interludes der Platte (das im Regen über den lärmenden Güterbahnhof zur asiatischen Mystik blickende Moisture und das nachdenklich durchatmend mit seiner Western-Lead durch die Prärie des Limbo irrende Mesocyclone) ganzheitlicher und endlich ohne jeden Bruch nahtlos fließend in die Platte einarbeitet. Außerdem installieren beide Bindemittel minimalistische Horror-Motive,  die die folgenden Songs gewissermaßen als Leitmotive nehmen.

Kluurja of no ending (vocals and sea) als Dritter im Band-Bunde agiert nunmehr auf den Gesang beschränkt (und diesen akzentuierter dosiert weitestgehend ohne den typisiert leiernden „jajajajaja“-Nachhall der Vorgängerwerke artikulierend boshafter und dämonischer in Szene setzend). Die Drums hat derweil Gast S. eingespielt. Ebenfalls eine gute Entscheidung, weil die Blastbeats zwar im Mix phasenverschoben bleiben, aber eine griffiger Kontur zeigen und dazu genug Kniffe anbieten, um sich unmittelbar vom Vorwurf der Monotonie freizusprechen. Das grandiose Hellish Windstorms Absorb Our Shelter reitet insofern wie ein ambienter Suspence-Score dem jemand einen Black Metal-Brandbeschleuniger in Form eines Schlagzeugs untergemischt hat.
Der Closer holt am Ende symptomatisch nicht nur das fiedelnde Psycho-Motiv von Mesocyclone zurück, sondern schließt mit reanimiert schnaufendem Freitag der 13.-Assoziation auch den Kreis zum ungemütlich feuchten Opener. Kurzum: Deafening Supercells of Thunder and Death scheint als Beginn des Kluurja-Zyklus genau die richtigen Lehren aus der ersten Bandphase zu ziehen. Weswegen man mit entfachter Euphorie auch unter der Fanbrille bewerten darf.

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