Kraus – Anything Else
Seit 2016 hat sich Will Kraus mit einer Handvoll toller Platten den Ruf als einer der besten jungen Shoegaze-Fackelträger da draußen erarbeitet, den er nun, mit den zwei Songs der Anything Else EP, einmal mehr festigt.
Ein Jahr nach der Compilation Eye Escape ist Anything Else sicher keine Revolution, sondern – den Noise-Aspekt doch merklich zurückschraubend und an traditionellen My Bloody Valentine-Wurzeln agierend – eher das Zeugnis einer unfassbar konstanten, hochwertig und versiert abliefernden Genre-Zuverlässigkeit: quasi ein kleines How-to-Shoegaze-Schaulaufen.
Außerdem ergänzen sich die beiden Stücke der EP gut, weil For Now sich erst sphärisch in die weite Elegie einer dröhnenden Schönheut legt und dann androgyn getragen uneilig in schöner Heaviness schwelgend rockt, während Between kraftvoller und knackiger einsteigt, hinten raus aber den Schwenk in die Einkehr nimmt – und damit für einen runden Spannungsbogen auf einer nominellen EP sorgt, die in ihrer effektiven Agenda kein Spektakel braucht, um zu einem absolut befriedigenden Ergebnis zu finden.
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