Kjartan Sveinsson – Volcano
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Kjartan Sveinsson lichtet nur wenige Wochen nach The Last Farm abermals seine Archive: Um seinen Score zu Volcano – bzw. im isländischen Orgininal: Eldfjall – in die Sammlung aufnehmen zu können, musste man seit 2011 warten.
Auffällig ist dabei, dass Rúnar Rúnarssons Film etwas über eineinhalb Stunden dauert, während der Soundtrack des ehemaligen Sigur Rós-Alleskönner Sveinsson gerade einmal fünf Minuten davon untermalt. „It was very hard. Especially when there is not that much music, as in most of Rúner’s films. It has to be exactly right.“ erinnert sich der heute 42 Jährige Komponist.
Tatsächlich beeindruckt es, wie stimmig Volcano der Spagat gelingt, gleichzeitig eine auf den Punkt findende Prägnanz zu erzeugen und trotzdem zu keinem Zeitpunkt überhastet oder eingeengt anzumuten; auch, welche Spannweite Sveinsson mit seiner Komposition vermisst.
Volcano eröffnet seine Landschaft dafür aus bedächtig wachsenden Streichern einsam, traurig und nostalgisch, die Violinen finden im Gespann melancholischen Trost. Nach und nach bekommt das Stück in seinem entschleunigten Wandern eine dunkle, dramatische Tiefe, der dann allerdings doch vor allem eine eindringliche Schönheit und erhebende Intensität inne wohnt.
Die Gefühle und Atmosphäre von Volcano streift hier nicht nur Szenen, sondern ergründet sie als ein stimmiges Ganzes und deutet bereits vage an, was da mit Der Klang der Offenbarung des Göttlichen noch kommen sollte: Wundervolle Neo-Klassik.
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