Kjartan Sveinsson – The Last Farm
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Seit vier Jahren muß man auf einen Nachfolger zum überwältigenden Der Klang der Offenbarung des Göttlichen warten. Nun macht Kjartan Sveinsson zumindest seinen Soundtrack für The Last Farm von 2004 digital zugänglich.
Auf seiner ersten Zusammenarbeit mit Regisseur und Landsmann Rúnar Rúnarssons zeigte der 2013 bei Sigur Rós ausgestiegene Multiinstrumentalist Sveinsson nach Síðasti bærinn bereits vor knapp eineinhalb Dekaden sein Können als Filmkomponist über ein immanentes Gefühl für wundervolle Arrangements und atmosphärische Melodien, wenngleich der Funken Genie, der sein eigenständiges Debütwerk von 2016 dann doch durchziehen sollte, noch fehlt.
Die Melancholie besticht über ihr beinahe zu vergänglich-kompakten 15 Minuten Spielzeit allerdings fern jeglicher Unausgegorenheit, ist versiert und imaginativ einnehmend in seinen stolzen Streicher-Quartett Landschaften.
Die Stücke selbstbetitelt durchnummerierend schreitet The Last Farm 1 dafür bedächtig und elegant, aber auch ein bisschen zögerlich aus vergangenen Zeiten, bittersüß und wehmütig entschleunigt. Der schwelgende Teil 2 ist einsam, aber nicht trostlos, und Part 3 wandert sogar noch weiter in die nachdenkliche Introspektive. Nummer 4 nimmt launiger schunkelnd an Bewegung auf, The Last Farm 5 zeigt letztendlich gar eine leise Aufbruchstimmung im allgemein eher elegischen Flair, auch einen greifbareren Optimismus, einen Silberstreif am Horizont.
Doch so bezaubernd und bescheiden der kurze Reigen damit auch ist, muß schon explizit erwähnt werden: Wie absolut grandios und über allem stehend ist dieses grandiose Artwork bitte? (Weswegen eine physische Version der EP absolut wünschenswert wäre!)
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