Kim Gordon – ECRP
„Under the influence, Part one„: Rechtzeitig zur anstehenden Tour schiebt Kim Gordon mit Produzent Justin Raisen ihrem zweiten Studioalbum The Collective noch den Single-Epilog ECRP hintennach.
Im Gegensatz zum No Home Record mit zwei Jahren Verspätung folgenden Grass Jeans nähert sich Gordon dabei nicht wieder ihrer alten Band an, sondern bleibt – das Artweork nimmt es adäquat vorweg – dem Stil ihres aktuellen Soloalbums ansatzlos treu: ECPR könnte direkt von The Collective stammen.
Dass die Nummer keinen Platz auf dem Mutterschiff fand überrascht sogar: die knapp vier Minuten hier halten qualitativ das vorgegebene Niveau nicht nur, sie hätten sich sogar ein klein wenig prägnanter in die Hirnrinden gefräßt, als so mancher reguläre Part des Albums.
Als düster pulsierende, verzerrt wummernde Variation des gefühlt immer selben Beats überzeugt ECPR jedenfalls als Bastard abstrakter Industrial Hip Hop-Basteleien und experimenteller Rock-Versatzstücke im Post Punk, der Track agiert dystopisch und dissonant träumend mit der mechanisch eine stoische Repetition pflegenden Attitüde der Avantgarde. Zu dem anziehend texturierten Konstrukt rezitiert Gordon dazu im hypnotischen Gang mit kühler, distanzierter Stimme im Beobachtungsmodus, wiewohl man aus den (nach Cut-Up-Montage gelegt scheinenden) Texten nicht schlau werden muß. Egal: hoffentich findet ECPR ansatzlos seinen Weg in die Setlisten der aktuellen Tour.
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