Kendrick Lamar – Not Like Us
Kendrick Lamar will Drake nicht zur Ruhe kommen lassen (wie es für den Kanadier vor einiger Zeit im Duell mit Pusha T oder Kanye noch als Ausstiegsszenario funktioniert hat) und tritt deswegen keine 24 Stunden nach Meet the Grahams mit Not Like Us nochmals hinterher.
Durch die muntere, typische Ratchet-Produktion von Mustard mit ihrer nervig wiederkehrenden Synth-Fanfare mag Kendrick Lamar hier nun die bisher massentauglichste Nummer seines Kreuzzuges abliefern, es gibt gar einen Club-tauglichen Drive samt animierenden „Let me hear you say, „OV-ho“ (OV-ho)/ Say, „OV-ho“ (OV-ho)“-Mitsing-Party-Part und in einschlägigen Clubs wurde Not Like Us anscheinend sogar als waschechter Hit ausgerufen – subjektiv ist es allerdings musikalisch auch die eindimensionalste Nummer der der Diss-Staffete.
Hinter dem auf der Google Earth-Ansicht markierten „Sex offender“-Artwork konkretisiert Duckworth dafür die in Meet the Grahams vorgetragenen, bisher weiterhin nicht bewiesenen (aber von Drake erst auch nur hinsichtlich des Tochter-Themas negierten) Vorwürfe – er nennt Aubrey Graham nun ganz direkt einen Pädophilen und Kinderhändler, stellt ihn abermals neben Weinstein an den Pranger und wirft ihm das systematische Ausbeuten anderer Rapper aus Atlanta vor.
Zeilen wie „Why you trollin‘ like a bitch? Ain’t you tired? Tryna strike a chord and it’s probably A-Minor” werden dabei langfristig hängen bleiben, und es auch wenn Drake mittlerweile mit The Heart Part 6 nachzulegen versucht hat, wirkt es schon klar, warum der als Frauenschläger ausgerufene Kendrick in Feierlaune zu sein scheint: seine Tracks wiegen schwerer als jene von Drake, sie lassen mehr Dreck hängen und – selbst wenn hiernach nichts mehr aus seinem Lager kommt – den sp produktiven Duckworth als klaren Sieger in der Schlammschlacht hervorgehen.
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