Jonas Elliot Bedsted – Silent Serenade
Mark Kozelek hat sich bereits als Fan von Jonas Elliott Bedsted geoutet. Das zweite Studioalbum Silent Serenade sollte nun noch mehr Aufmerksamkeit für den dänischen Komponisten generieren.
Die 36 Minuten der Platte sitzt Bedsted am Piano, spielt jazzig angehauchte, neoklassizistische Stücke, deren pure Melancholie den Hintergrund zwar wundervoll ausschmücken können, die angenehme Schönheit jedoch niemals Muzak-Charakter zeigt: Die gefällige Lounge ist zwar manchmal nicht weit, aber selbst da erzählt Bedsted rein instrumental so einnehmend von anderen Zeiten und vergessenen Erinnerungen, zwischen James Blake, Nils Frahm und Jon Brion, dass da eine einfach zugängliche Tiefgründigkeit ist, wo Bilder vor dem inneren Auge nostalgisch umarmen und Melodien wie alte Freunde schon immer im Unterbewusstsein gelegen zu haben scheinen.
„From ideas sparked in lonely nights, to recording midnight till morning 3 days in a row“. In solchen Momenten funktioniert das technisch versierte Silent Serenade am besten, spielt seinen imaginativen Soundtrack mit einer Leichtigkeit und Eleganz, nachdenklich fliesend, traurig und würdevoll.
Freilich treffen nicht alle Kompositionen derart fesselnd eine emotionale Ader wie die Highlights Breeze, Solhverv oder Vintervise. Aber in seiner konstanten Summe ist dieses Kleinod von einer Talentprobe (wenngleich vielleicht nicht auf eine unbedingt objektive, analytische Weise betrachtet) ein gutes Stück weit gerade als Ganzes zeitlos.
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