Jason Aalon Butler – Bulletproof

von am 7. März 2020 in Single

Jason Aalon Butler – Bulletproof

Bulletproof ist da leider nur noch wenig: Seit dem Ende der bisweilen großartigen Eklektizisten von letlive. hat sich die Karriere von Jason Aalon Butler zu einem ziemlichen Hit-or-Miss-Fließband entwickelt.

Wo er mit Fever 333 die Untiefen des guten Geschmacks malträtiert, überzeugt Butlers Quasi-Nebenprojekt Pressure Cracks mittels bisher zweier fetter EP-Breitseiten ja durchaus – zuletzt This is Called Survival.
Zwischen diesen Extremen positioniert sich nun Bulletproof, der offizielle Einstieg in die Solo-Diskografie des 33 Jährigen – übrigens simultan zur neuen Fever 333-Single Presence is Strength ohne lange Vorlaufzeit veröffentlicht – als bestenfalls souveräne, aber kaum weiter erwähnenswerte Crossover-Nummer mit typisch sozialpolitischem Gewissen.

Der basslastig grummelnde Beat von Bulletproof ist nahe am rasselnden Trap ausgelegt, läuft pflichtbewusst aber auch zu antiquierten 90er-Gangster-Standards und lässt trotz seines Minimalismus Platz für ein paar dunkle Synthies. Butler rappt lauernd, im Refrain ein bisschen aggressiver fauchend, bietet eine solide Hook und eine verträumte Bridge. Nichts davon ist katastrophal schlecht, aber alles – von der Musik bis zu den Texten – ziemlich ambitionslos auf Autopilot aus dem Baukasten ziehend, weswegen Bulletproof ohne die nötige Sprengkraft eher auf wohlwollende Weise belanglos anmutet. Es fehlt der nichtsdestotrotz greifenden Eingängigkeit einfach an der Dynamik, der Variation für den nächsten Level – die Intensität kennt keine Bandbreite, arbeitet ohne Amplituden, bleibt zu skizzenhaft.
Weil man weiß, dass Butler dies eigentlich ebenso locker weitaus schwächer wie auch deutlich besser könnte, will man sich an einer ebenso ordentlichen wie egalen Fingerübung mit brach liegendem Potential insofern auch nicht weiter aufreiben – und wertet zwischen den Punkten liegend doch noch auf.

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