Inter Arma – Live at Club Congress
Live at Club Congress ist dann doch eine Erinnerung daran, dass Inter Arma mit ihrem progressiven Metal-Ungetümen aus Sludge und Death zumindest an dieser Stelle in der Endabrechnung immer wieder undankbar durch den Raster fallen.
Immerhin sind die Alben der Band aus Virginia dann vor allem mit ein bisschen Abstand doch weitaus weniger Arbeit für den Hörer, als man sie subjektiv abgespeichert hat. Nachzuhören eben auch auf Live at Club Congress, einem Mitschnitt der 2017er Tour an einem Stopp in Tuscon, Arizona, dessen Setlist aus drei überlangen Stücken des Sulphur English-Vorgängers Paradise Gallows besteht, und nun als Covid-Charity-Release via Bandcamp nach eigenem Preis-Ermessen zu erstehen ist.
Zwar bewerben sich Mike Paparo und Co. für die lethargischste Vorstellungsrunde seit langem, doch legen Inter Arma danach umso furioser los. Die Band attackiert Transfiguration, Violent Constellations und An Archer in the Emptiness mit aggressiver Spiellaune, ohne besonders weit von den Studiooriginalen abzuschweifen, lässt gerade die Gitarren aber durchaus über das phasenweise tonnenschwere Gebolze fauchen. Schade nur, dass der an sich sehr ordentlich konservierte Sound nicht das letzte Quäntchen Druck und Massivität erzeugen kann, um auch produktionstechnisch so zu plätten, wie es die Performance tut.
Dass die Show im Club Congress bereits nach 30 Minuten beendet ist, ist dann freilich zu knapp, aber andererseits auch ein vitales Sinnbild dafür, dass Inter Arma dann in den Leviathan-artigen Spannungsbögen eben doch eine kurzweiligere Melange beschwören, als man das subjektiv abgespeichert hat – auch auf ihrer vier superben bisherigen Studioalben übrigens.
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