Imperial Triumphant – An Evening With Imperial Triumphant
Die Avantgarde Tech-Jazz Death Metaller aus New York haben nach dem überragenden Doppel aus Vile Luxury und Alphaville gut lachen und laden ein: An Evening With Imperial Triumphant.
In erster Linie Linie ist der 58 Minuten dauernde Auftritt im Slipper Room natürlich ein Schaulaufen hinsichtlich der beeindruckenden Um- und Übersetzbarkeit des technisch virtuos-komplizierten Songmaterials, dessen Setlist neben dem klaren Fokus auf der Durchbruchsplatte aus dem Vorjahr auch drei Stücke (eigentlich: drei absolute Highlights der Show!) des 2018er-Albums von Imperial Triumphant auffährt.
Am besten aber ist An Evening With Imperial Triumphant, wenn das nie zu radikal von der Studioentwürfen abweichende Trio ihrem eklektischen Sound mehr Raum zum Atmen lässt, das Spektrum gleichzeitig ein wenig freigiebiger und direkter einwirkt, und sich das Stil-Amalgam mit diskrepanter Reibung entfalten kann. Vor allem Chernobyl Blues ist diesbezüglich das herausragende Beispiel, wenn das beklemmend-klaustrophobische Noise-Ambiente mit formoffenen Flaschenhals in ein manisches Inferno geführt wird und dabei beinahe vergessen lässt, dass Yoshiko Ohara bei dieser Live-im-Studio-Session freilich (leider) nicht anwesend ist. Cosmopolis pflegt seinen Deliriumjazz mit sachtem Besen und explodiert als eiliges Screwball-Kabarett mit exzessiven Finale und Alphaville forciert den hirnwütigen Dialog zwischen Bass und Percussion, bevor kosmische Chöre diffuse sinnieren und das anachronistische Varieté-Piano-Intro der Noir-Fusion Transmission to Mercury einen megalomanischen Überbau bekommt. Längst angefixte Fans dürfen sich so in Nuancen abermals in die Songs verlieben, Neuankömmlinge erleben einen idealen Einstiegspunkt. Und da haben wir bei all dem im Detail stattfindenden Optimierungsprozessen noch nicht einmal über das grandiose Artwork gesprochen.
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