Hyperdontia – Deranged
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Seit ihrem zweiten Studioalbum Hideous Entity vor zwei Jahren haben es die dänischen-türkischen Death-Experten Hyperdontia bis auf eine Split-Kooperationen mit Septage ruhig angehen lassen – nun gibt es mit der EP Deranged aber endlich wieder ausführlicheren Materialnachschub.
Mehr noch, die vier brutalen Songs über knapp 18 Minuten sind vielleicht das bisher beste, was Hyperdontia bisher serviert haben. Das liegt auch an der optimierten Produktion, die immer noch herrlich schmutzig und schlammverkrustet daherkommt, innigerer Gemeinheit aber auch präzise auf den Punkt kommt und immer wieder die richtigen Akzente in der organischen Komplexität setzt, wenn schon in Nauseous Hallucinations der Bass ins Spotlight gurgeln darf (und sowieso auch in weiterer Folge viele superbe Linien zur Schau stellt), die Gitarre bis zum Solo schlenzt (am besten übrigens in Gagging in Convulsion) und die Drums hinter der röchelnden Sprit der Vocals ordentlich Druck machen, tight und groovend.
Dazu ist das Songwriting im thrashigen, technisch versierten Strom aus rifftastischen, tremolo-infizierten und wildgeworden nach vorne gehenden, dann wieder schwerfälliger bretternden Old School Death generell direkter und griffiger ausgelegt als bisher, die Suffocation-Referenzen offenkundig und stolz in die Auslage stellend und mit eklektischer Kraft packend.
Originär oder einzigartig ist da zwar genau genommen nichts – das Material des hinsichtlich der übergeordneten Dynamik sehr gut angelegten, hinten raus sogar auf diese Weise episch werdenden Deranged fügt sich nahtlos in den Kanon versierter OSDM-Renaissance-Vertreter ein – aber so bockstark aufbereitet, dass Hyperdontia mehr denn je über den Standard ragend mehr Bock machen, als ein Gros der Konkurrenz.
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