Horsewhip – Consume and Burn
Die das Jahr ziemlich furios eröffnende Split mit Yashira hat vorweggenommen, dass der Neustart von Horsewhip erfolgreich verlaufen würde. Consume and Burn bestätigt dies nun – allerdings weniger begeisternd, als erhofft.
Nach einigen Personalrochaden (GitarristDave Teten ist neu dabei, derweil sein Quasi-Vorgänger Shaun Drees nun das Gebrüll an vorderster Front und Bassist Jeff Howe die Backing Vocals übernimmt) klingen Horsewhip zwar etwas weniger eigenwillig neben der Spur abgedreht als auf dem Debüt-Vorhänger Laid to Waste, auch durch den Sound von John Howard aber grundlegend kompletter und voller als bisher: der metallische Hardcore der Band aus Florida bündelt das Chaos zielstrebig und schlagkräftig in der zähnefletschenden Stiernackenhärte zwischen Every Time I Die und Your Hero Is Gone, energisch und direkt auf 19 Minuten destilliert.
Dissolve galoppiert da schon exemplarisch wie eine punkige Abrissbirne mit sludgy Abgang in der Note, auch das Doppel aus Plague Machine und Full of Fury beherrscht die Aggressionen sehr dynamisch, ohne jedoch eine besonders vielseitig oder tiefgehende Katharsis zu provozieren. Noch deutlicher wird eine grundlegende Problematik, wenn Buried zu sehr auf Schiene läuft, soll heißen, die Amplituden des Wahnsinns nicht in die Extreme gehend auslotet.
Anstelle expliziter Szenen bleibt so auch eher die generelle Attitüde von Consume and Burn hängen.
Einem Album, das sich mit dem das Tempo atmosphärisch herausnehmenden Interlude Dark Matters eigentlich den einzigen relativen Fehler leistet – weil die 65 Sekunden angenehm für die Reiz-Rezeptoren gedacht sein mögen, im Fluss aber ein wenig deplatziert den Druck herausnehmen, wo die Klammer von Pain direkt danach ohnedies genau den richtigen Raum zum Atmen ließe – nur eben abseits davon auch wenig wirklich überragend, spektakulär oder besonders originär macht.
Dass zudem mit dem abschließenden Yashira-Split-Beitrag Circadian Rhythm der beste Song der Platte einen Schatten über den Rest wirft, lässt Consume and Burn (auch hier, zumindest wertungstechnisch) dann undankbarerweise in einem schwächeren Licht dastehen, als der Reboot von Horsewhip eigentlich geworden ist.
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