Hate Lord – Hate Lord
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Slammender Brutal Death Metal mit feister Core-Attitüde: Zwei Jahre nach der Demo Y3K lassen Hate Lord aus Providence mit einer selbstbetitelten EP ihre offizielle Vorstellungsrunde von der Leine.
Sänger Pete Dugdale stellt das Quintett im Bewegungsfeld seiner sonstigen Spielwiesen (Lotus Eater Machine, Geisterfahrer) mit einer vorangestellten Relation in der Begrüßungsrede vor: „This isn’t Mathcore but if you like JFAC, The Red Chord, Animosity, Aborted type stuff check out one of my other projects.“
Guter Tipp, denn die fünf Songs, die Dugdale da gemeinsam mit Drummer Devin McGrath, Bassist Jacob Tubman sowie den Gitarristen Talon Reckert und Norman Plante auf zehn Minuten einkocht, machen ohne nachdrücklichen Anspruch auf individuelle Originalität tatsächlich ziemlich viel Spaß und schleifen das Potential der Gruppe nichtsdestotrotz auch ergiebiger, als es der 2023er Schnellschuss tat: Die Ziele der Band sind klar erkennbar, der Charakter wurde geschärft. Die überragenden Szenen gelingen nicht, aber das grundlegende Niveau ist hoch.
Traumageddon tackert zum Metalcore, die fauchenden Riffs hängen tief, das Growlen und Keifen lädt eine theatralische Geste samt episch derangiertem Solo in den latent psychotischen Wirbel – zwei durchaus symptomatische Merkmale des Songwritings von Hate Lord. Danach schrammt die EP an Pig Squeals und Job for a Cowboy vorbei (Murderized), kloppt seine Schleimbatzen fast doomiger groovend (Plagulated) oder dreht die Schrauben enger (Abortified), bevor Carcinorated seine Death-Riffs über dem angenehm anachronistischen Drum-Sound mit variablen Vocals samt 90er-Nu-Flair schnalzt und letztlich noch alles Blut stoisch aus einer beachtlichen, wenngleich Luft nach oben lassenden Talentprobe mit der nötigen Ellbogentechnik zwischen den Referenzen presst.
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