Gunship – Dark All Day

von am 30. Oktober 2018 in Album

Gunship – Dark All Day

Gunship legen nach ihrem in Szenekreisen gefeierten, selbstbetitelten Debüt einnehmend nach und klingen auf Dark All Day nun endgültig, als würde Snow Patrol-Boss Gary Lightbody einem stilistischen 80er-Zusammenschluss aus Killers, Carpenter Brut und M83 vorstehen.

Ein trendiges Amalgam aus der Goldkiste der Hotline Miami also, dem über zu lange 67 Minuten jedoch phasenweise leider ein wenig die Luft auszugehen droht: Auch wenn kein tatsächlicher Ausfall unter den mal extrem schmissigen mal angenehm gefälligen 13 Songs zu beklagen ist, ssogar elbst eine an sich redundante Coverversionen von Time After Time stimmungsvoll gelingt, wäre Dark all Day mit einer etwas strengeren Selektion als Retrowave-Feuerwerk noch knackiger ausgefallen. Aber dieses Problem hatte ja auch schon der erste Teil des „neon soaked, late night, sonic getaway drive“ der Briten.

Die nach oben getriebene Dichte an sentimental-kitschigen, absolut unironisch-anachronistischen Ohrwürmern, die die Digitalproduzenten und Multiinstrumentalisten Dan Haigh, Alex Westaway sowie Alex Gingell hier als zweites Gunship-Album auffahren, ist trotzdem beachtlich und gerade in der ersten Hälfte der Platte schlichtweg furios: Das bedrückend-erhebende When You Grow up, Your Heart Dies ist eine Paradesingle mit bittersüßer Note zelebriert wie auch beispielsweise Honour Among Thieves oder Art3mis & Parzival absolut treffsicheren Synthpop mit massiver 80er-Schlagseite, während das agressiv pushende Trasher frontal auf den wuchtigen Horror-Elektronik der französischen Bauart Marke Perturbator zusteuert. Beide Varianten beherrschen Gunship formvollendet.
Über allem steht allerdings der Titelsong: Ein VHS-Killerhit mit Indiana am Mikro und dem immer noch vor Testosteron triefenden Lost Boys/Mad Max-Saxofonist Tim Cappello im Hintergrund, der eine dermaßen endgeile Hook auswirft, dass sogar Police Academy-Parties wie zahme Kulturevents anmuten. Stilechter geht es kaum – selbst wenn Wil Wheaton oder Kat von D. für Sprechrollen vorbeischauen.

[amazon_link id=“B07FDTDRD5″ target=“_blank“ ]Vinyl LP auf Amazon[/amazon_link] | [amazon_link id=“B07FDKWP78″ target=“_blank“ ]CD auf Amazon[/amazon_link] | [amazon_link id=“B07F6XFLLQ“ target=“_blank“ ]MP3 Download auf Amazon[/amazon_link] |

Print article

2 Trackbacks

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen