Gumshoes – Bubblegum
Keine Sorge: Sam Sparks schwenkt wohl nicht von seinem abonnierten Album-Release-Tag am 1. Jänner ab. Aber eine EP – Bubblegum – ist vor dem Nachfolger zu Bugs Forever schon drinnen.
Auch das einem Langspieler folgende Kurzformat hat mittlerweile ja Tradition im Hause Gumshoes, weswegen man sich eigentlich nicht wirklich an neue Verhaltensmuster gewöhnen muss. Auch inhaltlich hält Bubblegum in seiner stilistischen Ausrichtung (entgegen der ursprünglichen Testbalon-Attitüde hinter den Kompositionen) kaum Überraschungen parat. Einen erschwerten Stand hat die EP dennoch, stellt Bugs Forever doch den bisherigen qualitativen Zenit des Workaholics aus Birmingham dar – und wirft insofern einen spürbaren Schatten auf Bubblegum.
Knapp unter deren Niveau agierend liefert Sparks aber einmal mehr.
Got to Give it All Away klimpert poppig shakend in die 60s, eingängig und schmissig, luftig und mit kammermusikalischem Optimismus beschwingt. Noch besser gelingt How Dare You – eine Art verträumt schwelgende Lounge-Fahrstuhl-Niedlichkeit, die einfach entwaffnend nett ist.
Das auf einen repetitiven Beat gebaute Miasma transportiert den typischen (Indietronica-)DIY-Sound des Ein-Mann-Projekts in die 90er und zieht sich bei seinen drei Minuten Spielzeit merklich, während das entspannt und lässig zurückgelehnt so knubbelig groovende Have Me irgendwann weniger fesselnd in der peripheren Wahrnehmung vorbeizuplätschern beginnt. Im flott angetriebenen Closer Pacifists veraschiedet sich Gumshoes aber in einem bassprägnang von Streichern ausgeschmückten Disco-Flanieren über den Sternen-Parcour im Kontrast aus Endorphin-Form und schwarzem Inhalt: „Forever rearranged, forever golden age/ Forever with a rotting in the heart/ Begging us to take it all apart/ And bring it back to life“ aus diesem rundum guten, aber nie ganz auf den Punkt findenden oder begeistern könnenden „conceptless Gumshoes project! Truly unheard of“.
Und weiter: „After Bugs was done, I wanted to shake myself up a little bit before I got too stuck in my comfort zone. So I’ve been spending the last few months writing without a goal; just throwing quick sketches together and testing out new tools. Exercises, really. I must’ve come up with 20 songs or so, most of which will stay dead and buried. Lessons learned. One of those was a funk song. Yuck. But here are 5 of those tracks which I thought turned out nicely. They’re not particularly big changes of pace, but perhaps they’ve taught me a few new tricks to use in the future. If I keep up my schedule and hit my life expectancy, that’s nearly 60 more Gumshoes records to come. Can’t be getting stuck now.
LP5 next. See you at new year.“ Passt!
Kommentieren