Gorillaz – Song Machine Episode 2
Die Gorillaz schmeißen Episode 2 ihrer Song Machine an: Zwischen den beiden obligatorischen Machine Bitez-Interludes mit lustig gemeinten Studiogesprächen ist für die Single Désolé nun Fatoumata Diawara zu Gast.
Der vermeintliche Teaser mit Tame Impala vor einigen Wochen war also offenbar ein Red Herring. Es ist aber womöglich – so hat es uns bereits Episode 1 gelehrt – ohnedies eine bessere Entscheidung für Damon Albarn und seine Cartoonband, nicht mehr penetrant mit der Hautevolee protzend den Charts hinterherzuhecheln, als vielmehr mit unverbrauchteren Features interessante Annäherungen an den globalen Pop tritz massentauglich bleibender Perspektiven zu bieten.
Auftritt Fatoumata Diawara: Die 38 jährige Wahl-Pariserin von der Elfenbeinküste hat seit 2011 rund um zwei im Afro Cuban Jazz – Experten verweisen auch auf Wassoulou – verortete Soloalben einige Erfahrungen auf Kooperationsbasis gesammelt, und bringt diese nun für Désolé – das seinen Titel aus der maßgeblich wiederholten Hook bezieht – ein.
Gemeinsam haben die Parteien eine locker groovende, entspannte Eingängigkeit aufgenommen, die durchaus ein Feeling transportiert, als würde die Nummer an Plastic Beach anschließen: Da ist dieses sehnsüchtig nach vorne strebende, vergängliche Momentum, weiche Drums und sommerlich-eleganten Gitarren, sogar ein sonniges Orchester-Instrumentarium und dezente Streicher. Schön und relaxt.
Dass die nette Nummer als nonchalanter Ohrwurm eher von der unangestrengten Stimmung lebt, dahinter jedoch auch ein bisschen zu belang- und harmlos, eventuell auf bestmögliche Art beliebig bleibt, ist irgendwo eine paradoxe Crux. Im Kontext eines Albums würde eine derartig luftige Komposition nämlich sicher stärker, weil in adäquater ausbalanciertes Gewicht gebettet, funktionieren, als auf sich gestellt.
Ob die finale Sammlung der Song Machine den dafür entsprechenden Spannungsbogen bieten wird, darf derweil bezweifelt werden, wird angesichts solcher Einzelteile aber auch keineswegs wehtun.
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