. Gif From God – Digital Red
. Gif From God zählen neben Kollegen wie SeeYouSpaceCowboy zu den Senkrechtstartern der jüngeren Welle an „Sasscore“-Renaissance-Bands mit dem Momentum auf ihrer Seite. Für die EP Digital Red haben sie sich dennoch relativ lange Zeit gelassen.
Gut, seit dem Langspieler approximation_of_a_human mussten auch .gif from god (oder derweil DOTGIFFROMGOD) eine Pandemie hinter sich bringen. Und das Finden weniger debiler Songtitel, auf die die Band aus Richmond ansonsten ja abonniert war, die nun aber in zumutbare Formen ohne Gimmick-Übersättigung gelenkt wurden, muß ebenso Zeit gekostet haben.
Doch vielleicht hat es am längsten gedauert, all diese Flut an Ideen aus Math- und Grindcore, Screamo- und Emoviolence-Versatzstücke in Songs zu gießen, die hinsichtlich der durchschnittlichen Spielzeit minimal länger ausgefallen sind, als das die bisherige Diskografie parat hielt.
Sei es, wie es sei: Im weitesten Sinne setzt Digital Red schon den bisherigen Weg der Band doch vor allem fort, selbst wenn nun als Assoziationen im Sound gefühlt öfter Full of Hell herhalten dürfen.
Unter der Beteiligung von Maya Chun (die für das Mixing und Mastering der EP verantwortlich zeichnet), klingt Knife Goes In, Guts Come Out allerdings erst einmal, als hätte sich die Band die St. Anger-Snare-Mistkübel ausgeborgt, um einen beinahe willkürlichen Strom aus keifenden Growls und aggressiven Fauchen zu entfachen, Blastbeats und Beatdowns zum Deathcore zu formen, wo auch Meat_Man Meets Man später die Schweine grunzen lässt.
In A Kiss for Every Hornet täuscht die stoische Repetition von Riffs so etwas wie Eingängigkeit vor, bevor das Chaos wahnsinnig ausbricht, doch die melancholische Einkehr am Ende ist sogar noch besser. The Cow’s Meow drosselt die Garstigkeit weiter ins Delirium und das Interlude Youth Medium: Child Psychic experimentiert mit Industrial Ambient-Schemen, die den Happy Hardcore-Dancefloor als schraubende und dampfende Werkstatt der 90er inszeniert. Ohne tatsächlich eine paradigmenwechselnde Palastrevolution im Kanon von . Gif From God zu entfachen, könnte das mit viel Intensität, aber wendigen wirklich herausragenden Szenen hängen bleibende Digital Red insofern ja doch eine Art Übergangsplatte darstellen.
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