Ghost – Phantomime
Nach der Neuaufnahme von Spillways mit Joe Elliott von Def Leppard treibt Tobias Forge die Heldenverehrung weiter und nimmt auf Phantomime fünf Coversongs im Ghost-Autopiloten auf.
Produktionstechnisch gewohnt steril poliert und massentauglich aufgeblasen, bedient Phantomime exakt entlang der Erwartungshaltung, was Sound, Ästhetik und Umsetzung angeht, eine bewährte Formel – kann sich aber ob der prominenten Quellen auf zwingendes Songwriting verlassen, als das relativ öde Middle of the Road-Brimborium Impera im vergangenen Jahr es zu bieten hatte.
Die Ergebnisse scheitert zwar im Umkehrschluss zwar auch immer an den Originalen, doch ist eigentlich nur das Iron Maiden (mit mehr Hochglanz in der galligen Produktion) plakativerweise einfach imitierende Phantom of the Opera dabei absolut redundant, während der symptomatisch synthlastig in die 80er schielende Tina Turner-Evergreen We Don’t Need Another Hero zwischen ausgebremster Langeweile und platt stampfendem Stadion-Vorschlaghammer sicher Fans bedienen wird.
Dass es zudem gar keine so extreme Crux ist, auf bereits derart oft gecoverte Nummern zurückzugreifen, ist selbst mit relativ mutloser Werktreue auch schnell klar: gerade Jesus He Knows Me (Genesis) rockt so flott wie eng stehend wirklich sehr solide als Highlight der Platte, nachdem See No Evil (Television) den hardrockigen Komfortzonen-Heavy Metal mit pompösem AOR-Flair pflegt, für den Chorus ins Gym joggt und neben ausladenden Gitarrensoli und epischer Geste eine übersättigend breitbeinige Arena-Attitüde zeigt, bevor Hanging Around (The Stranglers) groovend salopp orgelt und knackig flaniert.
Originalitätspreise gibt’s dafür freilich keine – aber gerade wenn man sonst eigentlich gar nichts mit Ghost anfangen kann, ist (das zugegebenermaßen wenig reizvolle und überschaubar inspirierte) Phatomime eine überraschend kurzweilige Angelegenheit, deren kurzweiliger Unterhaltungswert auf die Nachhaltigkeit pfeifen kann.
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