Geese – Alive & In Person

von am 31. Juli 2024 in Livealbum

Geese – Alive & In Person

Hat man derart viel Aufmerksamkeit reklamiert, wie Geese das im Vorjahr mit 3D Country und seinem EP-Trabanten 4D Country taten, ist eine Live-Platte fast unumgänglich, um das Momentum weiter zu nutzen. Alive & In Person macht insofern wenig falsch.

Höchstens, dass es zu der ausgewiesenen Side One keine Side Two gibt, und die digitale Platte mit 35 Minuten bzw. sieben Songs (die allesamt von den beiden 2023er-Veröffentlichungen stammen und somit leider keine Vertreter von Projector oder ausgefallenere Nebenschauplätze wie Baby oder Imploding House aufbieten) eher die Ausmaße einer kompakten, nicht unbedingt auslaugenden EP einnimmt.

Weil das 2023 in New York aufgenommene Material – vom konstant aufgebauten 2122 bis zur exzessiven Kakophonie im Finale von St. Elmo – allerdings einen stringenten, runden Spannungsbogen beschreitet, ist das auch in dieser Kürze eine schlüssige Dokumentation. Schließlich kommt das exaltierte Wesen der Band mit ihrem latenten Weirdo-Vibe bei den Live-Versionen von Alive & In Person noch ungezwungener rüber, als bei den Studio-Aufnahmen. Die Klavierballade Domoto torkelt nun etwa mit voller Inbrunst dorthin, wo Rufus Wainwright in Schieflage lallend aus dem Bahn geraten kann – und das macht auch im konservierten Zustand ziemlich viel Laune. Weswegen Alive & In Person sowohl als potentiell idealer Einstiegspunkt für neue Anhänger funktionieren kann, wie als die Begeisterung am lodern haltender Nachbrenner für schon längst loyale Geese-Fans.


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