Fuzz – Levitation Sessions
Charles Moothart, Ty Segall und Chad Ubovich haben im Pandemiejahr 2020 wieder als Fuzz zusammengefunden – und machen bei der Gelegenheit gleich mit den Levitation Sessions weiter.
Die Aufnahme einer Livestream-Show im Zebulon von Los Angeles am 24. April 2021 bietet je vier Songs vom selbstbetitelten Fuzz-Debüt sowie von Album Nummer II, nur zwei hingegen vom aktuellen III. Subjektiv eine gute Entscheidung, führt das Comebackwerk aus dem Vorjahr den exzellenten Heavy-Psych-Garage-Noise-Rock des Trios doch absolut gelungen, aber eben auch nicht vollends die Erwartungshaltung erfüllen könnend, fort.
Sei es, wie es sei – live zündet sowieso noch einmal jeder Song noch geiler, als bereits in der jeweiligen Studioversion. Das super bluesig beginnende Time Collapse tickt etwa bestechend zum exzessiven Jam aus und The 7th Terror führt den Proto-Doom von Black Sabbath zu einem Schlicht unwiderstehlichen Groove, nur um sich umso smoother zurückzulehnen, bevor Jack the Maggot sich erst ausbremst, schwelgt und dann extrem giftig aufplatzt.
Fuzz sind für die Levitation Sessions also perfekt eingespielt, die Performance sitzt extrem tight und knackig, verwegen und lässig verschwitzt, der Funke springt sofort über. Der Druck bleibt selbst in den leger strawanzenden Passagen massiv dröhnend hoch, die Tondokumentation konserviert diese Energie zudem mit fiebriger Direktheit, gibt jedem Instrument mit zwingender Selbstverständlichkeit gleichberechtigten Raum, der Mix ist anstandslos ausgewogen.
Dass die Sause mit Hazemaze ein etwas abruptes Ende in einem offenen Spannungsbogen setzt, ist nur ein kleiner Schönheitsfehler: Die Levitation Sessions machen wirklich ungemein Bock und sind eine willkommene, wenn auch freilich nicht etwaige Tour-Versäumnisse tatsächlich aufwiegen könnende Methadon-Kur. Fein auch, dass Bandcamp die physisch nur in limitierter Auflage veröffentlichte Platte digital im Angebot hat.
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