Future of the Left – Love Songs for Our Husbands
Future of The Left arbeiten an ihrem vierten Studioalbum. Die Mittel dafür lukrieren sie via Crowdfunding. Und weil die Sache in jeder Hinsicht gut läuft – nach nur fünf Stunden war das Projekt ausfinanziert – spendiert die Band um Frontmann Andy Falkous vorab einen kurzen Ausblick auf kommendes in EP-Form.
Das noch unbetitelte vierte Studioalbum ist für Oktober geplant, davor soll noch eine weitere Session-EP – ‚Human Death‚ – folgen. Bis dahin versammelt ‚Love Songs for Our Husbands‚ schon einmal neun Minuten anhand von vier Songs, von denen sich mutmaßlich keiner auf dem Nachfolger des superben Drittwerks ‚The Plot Against Common Sense‚ finden wird. Nicht der stolpernde, Pixies-verliebte Noiserocker ‚The Male Gaze‚ mit seinen verhuschten „Uhuhu„-Surf-Backgroundgesängen im Pre-Refrain und dem eigentlich erst ab der Mitte groß aufdrehenden Singalong: „I’ve got my fathers eyes/ and no man’s soul/ there still a lot of things/ that you don’t know„. Nicht der zwischen Buzzcocks, Undertones und Ramones unkompliziert aber wenig spektakulär nach vorne rockende (und soundtechnisch alleine durch den zurückgeschraubten Bass aus dem Rahmen fallende) Punker ‚Perpetual Motives‚. Nicht das EP-Highlight, die mit repetitiven, malenden Gitarren gleichzeitig Richtung ‚St.Anger‚-Metallica-Gitarren und Pop-Chorus schielende, flotte Partywalze ‚The Bisexuality of Distance‚ mit einem Falco in Tourette-Gesang-Bestform und wabbernder Orgel unter dem immer wieder losbrechenden Inferno. Und wahrscheinlich eben auch nicht die leider nur 100 sekündige, galoppierende und fies groovende Gun Club-Verneigung ‚An Idiot’s Idea of Ireland‚.
Obwohl ‚Love Songs for Our Husbands‚ zwischen seinen viermal unterschiedlich gesetzten Gewichtungen ebenso abwechslungsreich wie kurzweilig geraten ist (und abgesehen davon mehr noch zu jeder Sekunde natürlich wieder unverkennbar räudiger, kratzender, beißender und qualitativ zumindest einwandfreier Future of The Left-Rock geworden ist) bestätigt sich hier trotzdem auch wieder einmal die seit knapp 6 Jahren vorherrschende Vermutung: im Kurzformat pendeln Andy Falkous und Co. zwischen routiniert und großartig – aber erst auf Langstrecke sind sie wirklich unschlagbar. Deswegen erfreut ‚Love Songs for Our Husbands‚ (mit besserer Produktion) songtechnisch ungefähr auf Augenhöhe der letztjährigen ‚Man vs. Melody‚-(Demo-)EP und als das was es ist: kein atemberaubender, aber ungemein knackiger und durchwegs unterhaltsamer Interimshappen, der mehr als alles andere vor allem Lust auf Album #4 macht.
Wer dieses via Pledge Music mitfinanziert bekommt ‚Love Songs for Our Husbands‚ übrigens als Download geschenkt, in physischer Form darf die limitierte Fan-Angelegenheit via Prescriptions geordert werden.
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