Future Islands – Singles
Mit dem Titel ihres neuen Albums ‚Singles‚ lassen die Future Islands uns mal scharf nachdenken, sind die Songs allesamt singlefähig oder ist die Lebenssituation „Single“ ein Namensgeber? Klar ist, dass ihnen wieder ein schönes Album gelungen ist.
Der Opener ‚Seasons (Waiting On You)‚, der auch gleichzeitig die erste Single des Albums ist, vertreibt jeden Herzschmerz und macht Hoffnung auf den verdammten Frühling. Das ist sowieso eine der vielen Leistungen der Band und vorallem des extravanten Baritons von Sänger Sam Herring: einem Liebeskranken aus der Patsche zu helfen. Die Future Islands haben bei vielen Menschen, die nach absurdem, eigenartigem Indie suchen, einen Lieblingsband-Status erreicht und jetzt werden sie plötzlich „viral“ im Netz (siehe hierzu ein Tanz-Meme des Frontmanns) wie Noisey jüngst titelte. Wer wie die Autorin des Noisey– und dieses Artikels diesen eleganten Auftritt der Band bei David Lettermann sah, kann gar nicht anders als begeistert sein. Ja, die Future Islands beweisen live die Stärke und Schönheit, aber auch den Pathos und den Pop-Sound, der sie zu einer wichtigen Band macht. Ich würde sogar so weit gehen die Performances des Sängers Samuel Herring mit dem Charisma eines jungen Morrissey zu Smiths-Anfangszeiten zu vergleichen. Aber wie sieht es mit dem vorliegenden Longplayer ‚Singles‚ aus, was kann die Band abliefern, ohne den signifikanten Live-Auftritt?
Der zweite Song ‚Spirit‚ entführt uns gleich mal in eine infantile Synth-Lego-Welt voll von kleinen Schmerzens-Männchen, die munter und repetitiv sind, ein schöner Ohrwurm-Gedanke hinter dem Lied! Mit dem nächsten Song ‚Sun In The Morning‚ surfen wir mit einem Brett, Posaunen und Chorstimmen Richtung Aurora. ‚Back In The Tall Grass‚ ist ein ruhiges Liedchen zum Am-Bauch-Liegen oder generell am Strand liegen, also ist das Album vielleicht schon ein Sommer-Soundtrack. Diese vier genannten Songs beweisen ihre, wenn sie von Konserve gespielt werden, Qualitäten: Die Band erzeugt Bilder im Kopf und Gefühle im Hörerherz. Ebenso zeichnet auch der Song ‚Lighthouse‚ wieder ein Bild, ein interessantes noch dazu, vielleicht ein einsames, aber auch eins mit ozeanischer Weite. Der letzte Song des Album ‚A Dream Of You And Me‚ gibt mit The Cure-Bass und asiatisch anmutenden Synthies zu verstehen, manchmal ist es auch schön zu zweit aufs Meer zu schauen und auch die schöne Textzeile „Beauty Lies In Every Soul“ lässt uns hoffnungsvoll werden. Die Leserin und der Leser werden bemerken, dass es in diesem Text kein Zweifeln an Future Islands’ Strahlekraft gibt. Nein, es gibt ihn: das Album besteht nun einmal aus mehr Stücken als nur sechs, was heißen soll, dass die restlichen vier Songs leider durchfallen und nicht die besagte Kraft besitzen.
Fazit also: am besten sollten die Future Islands live genossen werden. Was aber nicht daran hindern soll dieses gute Album zu hören…
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