Future Islands – Glimpse
Als Anheizer für ihre bald startende Nordamerika-Tour heben Future Islands die während der People Who Aren’t There Anymore-Sessions entstandene Nachzügler-Nummer Glimpse aus dem Ausschussware-Fundus.
Das Niveau des siebten Studioalbums kann die offiziell nicht als Outtake, sondern als Bonus-Song bezeichnete Standalone-Single allerdings nicht ganz halten. Und das, obwohl Samuel T. Herring und seine Band grundlegend nichts falsch machen und exakt entlang ihrer Stärken und Komfortzonen-Trademarks agieren.
Glimpse joggt retrofuturistisch zu einer minimalistisch funkelnden Synth-Melodie, die das klare, einprägsame und markante Highlight der sehr reduziert angelegten Nummer ist. Der tanzbar treibende Drive der Rhythmussektion dahinter ist ebenso typisch wie die regelrecht formelhaft angelegte, sofort eingängige, aber auch unmittelbar wieder vergessene Gesangslinie von Herring davor. Der euphorische Zug der Musik wird durch die melancholische, fast depressive inhaltliche Ebene jedoch ganz fabelhaft konterkariert: „I’ve been waiting for sleep/ Down at the gallows/ I’ve been praying for peace/ Talking to shadows„.
Wo der Signature Sound insofern sofort abholt und Glimpse durch seine emotionale Tragfähigkeit auch locker mehr als ein nur solider Track ist, fehlt jedoch zumindest der Killer Punch oder ein so zwingender Refrain, dass die Single nicht neben den Semi-Hits von People Who Aren’t There Anymore untergehen würde. Dennoch sind diese nachgereichten drei Minuten eine erfreuliche Ergänzung zum Album-Mutterschiff!
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