Full of Hell – Aurora Leaking From An Open Wound
Full of Hell machen ihre ursprünglich nur physisch verfügbare, Tour-exklusive EP Aurora Leaking From An Open Wound nun auch digital zugänglich – soll ja niemand verpassen, wie sich ihr Grindcore zum Sludge, Death, Metalcore und Noiserock verschiebt.
Dass die Band aus Ocean City sich an einem Punkt ihrer Karriere befinden, an dem sie auch neue stilistische Perspektiven für ihren längst verinnerlichten Sound sucht, war zuletzt ja auch auf Garden of Burning Apparitions offenkundig – dort allerdings mit einem etwas frustrierend unentschlossen zurückbleibenden Eindruck, der überraschend orientierungslos in einem zerfahrenen Sequencing aus zurückließ.
Aurora Leaking From An Open Wound ist nun knapp eine Jahr später keineswegs ein tatsächliches Ankommen in neuen Gefilden – Full of Hell setzen ihre Suche vielmehr fort – doch wirken die Expeditionen im Kontext der kompakten, ohne Unterbrechungen des Spannungsbogens konzentrierten EP schlüssiger, kompletter und auch freier von dem relativen „Korsett“, das verhindert, sich zu radikal von den etablierten Signaturen zu lösen.
Das Titelstück ballert die mitgenommenen Trademarks entlang einer massiver Heaviness hinaus, alleine die manischer Drums wirken, als hätte man es mit Pig Destroyer im Hardcore-Modus zu tun. Der Hintergrund brennt dazu vor diffusem Noise und die geifernd fauchenden Vocals von Dylan werden im Mittelteil beinahe von gutturalen Growls ausbadet zweiten Reihe überrannt, bevor sich ein regelrecht meditatives Wirken hinten raus in einen hässlichen Mahlstrom verwandelt.
Swarming Hornets hetzt danach zwei gegen den Strich gebürstete Riffs ineinander auf, skandiert stoischen Post Hardcore mit breitbeiniger Rock-Attitüde, bevor Blinding Erasure seinen Hass im gedrosselten Tempo über den hässlich malmenden Bass speit und die Frage aufwirft, ob Metz so in einem Albtraum von The Body klingen könnten. Der destruktive Melodiebogen führt jedenfalls bis zur den kaputten Ruinen einer Saxofon-Ahnung und unterstreicht, dass das starke aktuelle Studioalbum der Band eigentlich auch deswegen relativ enttäuschend ausgefallen ist, weil der Rahmen an Veröffentlichungen vorne wie nun auch hinten derart furios ausgefallen ist.
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