Full of Hell – Auditory Trauma: Full of Hell Isolation Sessions
Aufgenommen am 29. Oktober 2020 im Underground Arts von Philadelphia (und aufgelegt in streng limitierter, einmalig gepresster Vinylauflage), dokumentieren Full of Hell mit Auditory Trauma: Full of Hell Isolation Sessions, dass sie auch zu Pandemiezeiten nichts von ihrem Biss verloren haben.
Auch ohne die Chance vor Publikum zu eskalieren wollte die Band aus Maryland in Form bleiben. Ein Livestream mit den Kumpels von Nothing war insofern eine Option, die nun auch auf Tonträger konserviert einen garstigen Reiz entfesselt: Der Full of Hell‘sche Fleischwolf aus Grindcore, Sludge, Powerviolence und Death funktioniert mit der im Studio rekonstruierten Live-Furiosität, verbunden durch ranzige Harsh Noise-Plagen und nihilistische Samples.
Die Aufnahme-Qualität sitzt dabei hervorragend, jedes Element bekommt ordentlich Punch; auch wenn die Gitarre sich halt ohne die Raffinesse mehrerer Spuren auf ihre archaische Aggressivität konzentriert im Strom der restlichen Instrumente aufgeht, tackern und ballern die Riffs-Gemetzel, Walker keift und growlt dabei wie eine derbe Naturgewalt.
Die Dringlichkeit, Energie und Spielwut der Band plättet so jedenfalls ebenso präzise wie morastig, roh, manisch und finster schleifend, auch wenn die einzelnen Nummern im bestialischen Strom einen beinahe gleichförmigen, indifferenten Wellengang aus misanthropischen Attacken bilden: Fünf Songs von Trumpeting Ecstasy (2017), drei von Amber Mote in the Black Vault, zwei Roots of Earth Are Consuming My Home-Stücke sowie ein Vertreter von Rudiments of Mutilation ergeben im Rahmen von Auditory Trauma: Full of Hell Isolation Sessions ein stimmiges Ganzes – und eine wohl ideale 25 minütige Methadonkur bis zur nächsten tatsächlichen Tour der Gruppe.
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