Friko – Weird Fishes / Arpeggi

von am 7. Juni 2024 in Single

Friko – Weird Fishes / Arpeggi

Nicht radikal anders, aber durchaus eigenständig: Die Senkrechtstarter von Friko covern als Werbung für die anstehenden Touren durch Nordamerika und Europa den Radiohead-Klassiker Weird Fishes / Arpeggi.

Im Windschatten ihres ganz fabelhaften Debütalbums Where we’ve been, Where we go from here (dessen Artwork hier auf smarte Weise niedlich adaptiert wird) reihen sich Niko Kapetan und Bailey Minzenberger neben beispielsweise Lianne La Havas, Kelly Lee Owens oder Phantogram in die Riege jener Künstler ein, denen eine relevante Interpretation des unerreichbaren In Rainbows-Originals gelingt.
Dafür reduzieren Friko die flächigen Texturen der nautischen oszillierenden Gitarren und setzen stattdessen auf die Unterstützung von Streichern – ohne Bombast, wiewohl eigentlich nicht zuweit vom Original entfernt. Der elegische, androgyne Gesang ist erst gehaucht (wird nach und nach jedoch kräftiger und vibriert irgendwann gar flehentlich), weil der Song abseits der Drums auch lange sphärisch entrückt wirkt. Nach einem – auf den Erstkontakt irritierenden, letztendlich aber die Aufmerksamkeit gewitzt schärfenden – kurzen Break rund um 2 Minuten-Marke legt das Duo aus Chicago Weird Fishes / Arpeggi immer weiter in die Dramatik, erzeugt im zweiten Part gar ein Cinemascope-Panorama (wie es ähnlich auf dem erstem Other Lives-Album zu finden war) und lässt wuchtig dröhnende Gitarren in Grunge-Nähe bratzen: eine oppulente Heaviness, irgendwie.
So gelungen das insofern dann auch ist, macht es die Tatsache, dass Friko sich auf der kommenden Tour in Europa vor allem auf Konzerte in Großbritannien konzentrieren, aber eigentlich nur umso frustrierender.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen