Fontaines D.C. – It’s Amazing to be Young
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Fontaines D.C. setzen ihren Weg zur Indie-Weltherrschaft fort: das janglepoppige It’s Amazing To Be Young sollte der bisher massentauglichste Ohrwurm der irischen Hipster-Band werden.
Das mutmaßliche Überbleibsel aus den Romance-Sessions ist nicht der Vorbote einer unsäglichen Album-Deluxe-Edition, sondern das Aushängeschild einer im April erscheinenden limitierten 7“-Vinyl-Single, zu der sich letztlich noch die B-Seite Before You I Just Forget gesellen wird.
Fest steht schon jetzt, dass es durchaus Sinn macht, dass die vorauseilenden dreieinhalb Minuten keinen Platz auf dem vierten Studioalbum von Fontaines D.C. fanden: It’s Amazing To Be Young ist mehr oder minder eine Variation des (im direkten Vergleich dennoch besseren) Favourite und hätte im regulären Album-Kontext wohl uninspiriert oder redundant gewirkt.
Das ebenfalls von James Ford produzierte It’s Amazing To Be Young will dabei für sich genommen jedoch einfach und durchsichtig gestrickt eine barrierefrei hymnische Auftrittsfläche bieten, wobei die Einstufung als Hit hierbei nicht jene legendäre Überwältigung meint, die die Gallaghers darunter verstehen. Nichtsdestotrotz anachronistisch genug, um die Tik Tok-Generation an die 90er zu erinnern, kann man sich zur hedonistischen Botschaft ohne Ablaufdatum jedenfalls gut mitnölend in den Armen liegen, während Grian Chatten (Gesang), Carlos O’Connell (Gitarre), Conor Curley (Gitarre), Conor Deegan (Bass) und Tom Coll (Schlagzeug) nostalgisch verträumt zwischen U2 und The Cure locker rockend gen Oasis schwelgen, die catchy Hookline in der postpunkig funkelnden Sehnsucht unspektakulär, aber schön und gefällig ausbreitend.
Ja, das ist die Art Nummer, die man der demnächst (in immer größer dimensionierten Hallen) weitergehenden Tour vorwegschicken kann, während die Karriereleiter immer steiler nach oben führt.
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