Fluisteraars – Kronieken Van Het Verdwenen Kasteel III: Grunsfoort

Fluisteraars vervollständigen ihr De kronieken van het verdwenen kasteel-EP-Projekt nach dem polarisierend aufgenommenen Manifestaties van de ontworteling mit einem lange auf sich warten gelassen habenden dritten Teil: Grunsfoort.
„For this final volume of De Kronieken van het Verdwenen Kasteel, we wandered through the misty fields and marshes surrounding Grunsfoort Castle—erased from the map, its foundations whispering like gaping mouths beneath the stars. Not far off lies Quadenoord, where the ghost of a ruined mansion lingers beside a stream that still turns its ancient watermill. Servants once saw apparitions in the fog, rising each night like a restless spirit—a cursed damsel whom neither earth nor water could claim“ erzählt das niederländische Trio über die 16 Minuten von Grunsfoort und münzt diese Umgebung wohl durchaus stimmig in atmosphärische Klangbilder um.
Sediment der impressies ist auf ein märchenhaft-malerisches Gitarrenmotiv der Extraklasse gebaut, das einen verdammten Instant-Ohrwurm erzeugt, sich über den harschen Black Metal der Band jedoch gefühlt auch ein klein wenig zu freigiebig repetiert. Dazwischen platzieren Fluisteraars einmal eine folkloristische Schraffur, erhaben und mystisch, dann eine atmosphärisch in die Ambiente Einkehr führende Tiefe – um daraus ein infernale preschendes Finale abzuschöpfen, das die relativ simple strukturelle Abfolge der Komposition als effektiv relativiert.
Weniger zwingend (aber seinem Namen entsprechend angelegt) ist dann Grunsfoort in de mist. Das Mehr-oder-minder-Titelstück schleppt sich mit Uff-Zack-Stoizismus greinend durch das getragen entschleunigte Tempo, addiert mal ein bisschen Dungeon Synth-Patina und dann eine Acoustic Gitarren-Lichtung – beides allerdings ohne Konsequenz, dafür aber mit einem Gefühl der Willkür. Überhaupt schleicht die Nummer im Nebel zu befähig verloren umher, dreht sich im Kreis.
Generell hat der 2024 besetzende, Strukturen und Formen auflösende Exkurs mit Manifestaties van de ontworteling der Band also nicht unbedingt gut getan, zumindest das Momentum von De kronieken van het verdwenen kasteel ein klein wenig ausgebremst: die beiden Stücke von Grunsfoort finden mit einem zwischen Plakativität und mangelnder Prägnanz gebauten Songwriting nicht derart bestechend zum Punkt, wie es jene von Harslo und Nergena 2023 taten. Das ist angesichts der beiden überragenden Messlatten freilich Jammern auf immer noch starkem Niveau, aber nichtsdestotrotz haben wir es hier ausnahmsweise mit einer kleinen Enttäuschung aus dem Hause Fluisteraars zu tun.
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