Fluisteraars – De Kronieken Van Het Verdwenen Kasteel II: Nergena
Nergena ist Part II von De Kronieken van het Verdwenen Kasteel (The Chronicles of Vanished Castle) – einem dreiteiligen 10“-Konzeptprojekt der niederländischen Atmospheric Black Metaller Fluisteraars.
Und zur Halbzeit des Konzept-Projekts fühlt es sich tatsächlich so an, als würden Fluisteraars hier in Etappen nicht nur ihren eigenen vorläufigen Schaffens-Zenit kreieren, sondern sich auch konstant als eine der mitunter besten Bands etablieren, die das Genre aktuell zu bieten hat.
Was primär an dem überragenden Highlight De maan, zon van de doden liegt. Hier eröffnet ein mystischer, ambienter Dungeon Synth, dem über nervös zurückhaltende Percussion schwellende Spannung injiziert wird, bis der Blastbeat losstürmt und die Saiten quietschend schimmern. Lofi-artiges Geschrei und manische Gitarren traktieren wie ein psychotisches, wildes und edles Biest, verbünden sich zu einer Fanfare mit ätherischem Pagan-Flair. Bezaubernd sägend hat das eine verzweifelt schizoide Dringlichkeit und majestätischen Wahnsinn. De maan, zon van de doden lehnt sich in Bläser schwelgend zurück, dreht sich wie eine Black Metal-Version von Midsommar gleißend und hypnotisch im Kreis – ein Feuerwerk, brillant!
De mystiek rondom de steen des hamers hält diesen Level nicht ganz, steigt aber unmittelbarer und direkter ein, kippt mit Uff Zack zur heroischen Gitarrenfigur seinen Schlachtruf, taucht auch kurz in astral-kitschige Keyboard-Bestäubung, ist jedoch vordergründig ein konventionell starker Genre-Song, der über weite Strecken durch den organischen, räumlich superben, so ungeschönten Sound besticht – doch zu welch einer hymnischen Welle sich das Stück in letzten eineinhalb Minuten aufschwingt, ist dann einfach nur triumphal und euphorisierend.
In Summe toppt De kronieken van het verdwenen kasteel II: Nergena seinen Vorgänger Harslo damit in Summe sogar noch einmal – in welche Sphären Part III dieser Formkurve folgend insofern gach stürmen könnte, will man sich, um die Erwartungshaltung nicht in absurde Dimensionen zu erhöhen, aber vorerst gar nicht ausmalen.
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