Fink – Hard Believer

von am 21. Juli 2014 in Album

Fink – Hard Believer

Nach Finian Paul Greenalls Anfängen als DJ in den 90ern hat er sich in den letzten zehn Jahren als Singer-Songwriter neu erfunden. Finks 6. Studioalbum besinnt sich mehr auf das Bluesige und reduziert die elektronischen Spielereien sowie Beats auf das Notwendigste. Dabei entstehen (wie von den konzentrischen, verschwommenen Kreisen am Albumcover bereits angedeutet) hypnotische, fast meditative, emotionale sowie melancholische Tracks, die den Zuhörer in ihren Bann ziehen.

Das Fundament wird vom Titelgebenden Song des Albums gelegt. Entspannt, mit bluesiger Akustikgitarre baut sich ‚Hard Believer‚ auf, schichtet und wiederholt die einzelnen Motive bis schließlich durch die „Mmmmh-Mmmmh’s“ eine meditative Stimmung entsteht, die Tonangebend für das gesamte Werk ist. Infolgedessen wird die Platte durchwegs von langen Intros wie Outros beherrscht, was einerseits als einseitig und langweilig empfunden werden kann, aber die Stimmung der Songs erst richtig vermittelt. So wird es auch an ‚Pilgrim‚ deutlich, das ruhig mit Akustikgitarre beginnt, um im weiteren Verlauf immer wieder kurz auszubrechen, lauter zu werden. Durch diesen Laut/Leise-Effekt wirkt es sehr eindrucksvoll und ist mit sieben Minuten Spielzeit auch das längste Lied des 10-Nummern-Albums.

Neben nicht zuzuordnenden Songs wie dem großartigen ‚Shakespeare‚ und dem Technik- und Loop-satten ‚White Flag‚, finden sich auf ‚Hard Believer‚ neben den meditativen, ruhigen Nummern auch eingängige hitverdächtige, also jene mit Potenzial darauf in einer Serie gespielt zu werden, wie beispielsweise ‚Looking Too Closely‚ oder ‚Too Late‚. Letzteres erinnert durch die „Oooh-oooh’s“ im Speziellen und auch generell durchaus an Chris Martins Coldplay. Ein weiteres Highlight stellt der letzte Song ‚Keep Falling‚ dar, der sich durch seine Klarheit (die Stimme wirkt nicht von Hall vernebelt wie bei vielen anderen Nummern des Albums) und Textdichte von den anderen Liedern abhebt und Finks Kompetenz als Singer-Songwriter (in Lagerfeuerstimmung) beweist.

Abwechslungsreich fließt ‚Hard Believer‚ dahin, gibt den einzelnen Songs genug Zeit und Luft zu atmen, sich zu entwickeln und den Hörer zu hypnotisieren. Eben das kann aber auch schnell einmal zu viel sein. Einige, wenige Höhen, werden wiederum von beliebig wirkenden Nummern (‚White Flag‚) gebremst, die man nur mit dem Totschlag-Argument – Das ist Kunst! – ihre Berechtigung verschaffen kann.

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