Father John Misty – Greatish Hits: I Followed My Dreams and My Dreams Said to Crawl

von am 10. August 2024 in Compilation

Father John Misty – Greatish Hits: I Followed My Dreams and My Dreams Said to Crawl

Ganz nüchtern betrachtet ist Greatish Hits: I Followed My Dreams and My Dreams Said to Crawl eigentlich nur eine überlange Werbung dafür, dass Ende des Jahres das fünfte Studioalbum von Father John Misty erscheinen wird.

Das die Compilation beendende I Guess Time Just Makes Fools of Us All ist nämlich der erste Vorbote davon – und verspricht großes: über fast neun Minuten erfindet sich Josh Tillman wieder einmal ein Stückchen weit neu und liefert, durch die 70s affine Disco locker swingend und nonchalant tänzelnd, ein funky Sinnieren mit Saxofon, Klavier und smoothen Licks, das leicht psychedelisch auch der Percussion-Rhythmik schmeichelt.
Ein unendlich relaxter, natürlich selbstreferentieller Murder on the Dancefloor, von dem Arcade Fire nur träumen können.

Davor gibt es nach der eröffnenden 2016er-Single Real Love Baby (die sich in Zeiten viraler Spät-Wertschätzung als entspannt im Hall zurückgelehnter, beatlesker Good Times-Acoustic Popper mittlerweile zu einem kleinen Hit entwickelt hat) ausnahmslos Beiträge der bisherigen Studioalben: Fear Fun (2012), Pure Comedy (2017) und God’s Favorite Customer (2018) sind mit jeweils drei Songs vertreten, I Love You, Honeybear (2015) mit vier und Chloë and The Next 20th Century (2022) mit nur zwei – allesamt in eine schön fließende, der Chronologie Adieu sagende Reihung gebracht, die die Songsammlung am Stück angenehm zu hören macht.
Dass der Mehrwert von Greatish Hits: I Followed My Dreams and My Dreams Said to Crawl für längst bekehrte Jünger des Fathers dennoch defacto praktisch nonexistent ist, ist bekannt („WARNING!! THIS COMPILATION FEATURES MOSTLY OLD MUSIC LONG TIME LISTENERS RISK SWINDLE“) und angesicht der grundlegenden Absurdität einer Best of Computation in heutigen Zeiten sowieso irgendwie egal – als Einstiegspunkt für Neuankömmlinge funktioniert die Werkschau aber fraglos gut.

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