Eye Flys – Eye Flys

von am 30. Januar 2024 in Album

Eye Flys – Eye Flys

Vier Jahre nach ihrem Debüt Tub of Lard schreiten die Veteranen von Eye Flys (auch ohne den ausgestiegenen Full of Hell-Gitarristen Spencer Hazard) mit ihrem selbstbetitelten Zweitwerk ansatzlos in den prägenden Fußstapfen eines überdeutlichen Leitsterns weiter.

Wer sich nach einem Melvins-Song benennt, schafft sich freilich von vornherein Bürde wie Qualitätssiegel gleichermaßen. Sänger/ Gitarrist Jake Smith (vom Powerviolence-Trio Backslider, Cain Corso und vor allem den unvergessenen Khann), Bassist Kevin Bernstein (Triac) und Drummer Patrick Forrest (ehemals ebenfalls Backslider) stemmen diese Entscheidung mit einem Auge zu Jesus Lizard schielend jedoch weiterhin relativ ansatzlos und würgen einen abrassiv vom Hardcore infizierten Symbiont aus Sludge Metal und Noiserock hervor, der mit zum Besten gehört, was im Schatten von King Buzzo und Dale Crover gedeihen kann.

Stets latent atonal und leicht dissonant angelehnt im Dreck wühlend, rockt das angepisste Trio seine Heavyness mit wuchtigen Shouts skandierend, mahlenden Bässen und schweren Riffs sowie entsprechenden Rhythmen über eine herrlich selbstverständlich kasteiende Attitüde hinaus, Sound und Songwriting gehen fies, archaisch und mit einer simplizistischen Kraft Hand in Hand.
Meistens agiert diese Melange dann sowieso schwerfällig, doch in Draining Plus, Tear Away Face Plaster und Bananarchy Zoo planiert sie noch einmal eine Schippe zähflüssiger – was Feeding Regression und das mit richtig coolem Groove samt schweinischem Solo aus dem homogenen Ganzen herausragende What’s That Behind Your Ear? umso fetziger in der wuchtigen Kompaktheit erscheinen lässt.
Überhaupt kommt Eye Flys mit acht Songs ideal auf den Punkt, ist stets knackig genug, um sich nicht abzunutzen, hat dabei aber genug Substanz, um sich über runde 25 Minuten sättigend anzufühlen. Das würden nicht nur die Melvins anerkennend abnicken.

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