Eremit – Rise of the Ruan~angh

von am 19. Juli 2024 in EP

Eremit – Rise of the Ruan~angh

Eremit pusten der erschlagenden Masse von Wearer of Numerous Forms mit Rise of the Ruan~angh ein vergleichsweise kompaktes und direkt angelegtes Kurzformat hintennach.

Rise of the Ruan~angh is an exploration and an expedition; a true spin-off if you will. With this EP Eremit are returning to the very scene they touched on in 2019 with their Desert of Ghouls EP. While the first Eremit EP showed us bloody battles and the charming mysticism of the City of Râsh-il-nûm, now, years later, we return to the same desert just to find it drastically changed.“ Soviel zum konzeptuellen Hintergrund der physisch limitierten (und diesmal ohne jedweden frustrierenden Beigeschmack vom Fucking Kill Records vertriebenen) Platte, die sich stilistisch nahtlos in den doomigen Sludge Metal-Kosmos der Band aus Osnabrück einfügt, dabei aber eine knackige Effektivität zeigt, die durchaus auch jene Genre-Fans bekehren könnte, denen Eremit bisher zu stoisch am minimalistischen Monolithen-Dasein gearbeitet haben.

In As Two Armies Converge rufen Moritz Fabian (Guitar, Saxophone, Vocals), Marco Baecker (Drums, Kettle Drums) und Pascal Sommer (Guitar, Vocals) – dem Titel entsprechend – mit martialischem Ritualismus zu den Bannern, Hendrik Bredeman trompetet über das Schlachtfeld in einen perkussiven Sturm. Die Drums poltern roh im massiv bratenden Strom der Gitarren, der Sound ist archaisch und das Songwriting hat einen fast punkig keifenden Zug. Eremit brettern im dämonischen Hall wie von Uncle Acid besessene Electric Wizard im Biker-Modus, beschleunigen im garstig greifenden Hall. Daher sie das Tempo auch in einen nackenschmerzenden Stoizismus drosseln, balancieren sie das Spiel mit der Dynamik kontrastreich, gönnen sich auch Soli und psychedelisch wandernde Ausflüge, bevor As Two Armies Converge behutsam mit noirjazzigem Ambiente sinister schleichend auspendelt.

Dort übernimmt in einer fabelhaft organischen Überleitung To Face an Enemy Unknown als im Post Metal-Schmerz lauernd Ruhe. Ein markanter Bass-Lauf und flimmernde Postrock-Gitarren fächern die Atmosphäre auf, bevor Eremit im Hoheitsgebiet Cult of Luna detonieren. Dystopisch leuchtend walzt das Trio dahin, tritt rotzig aufs sludgige Gaspedal und rumort wuchtig.
Ob nun das geile Riff oder die gewitzt Akzente setzende Schlagzeugarbeit besser ist, ist keine Streitfrage, denn wie immer bei Eremit ist das Ergebnis mehr als die Summe seiner Einzelteile und das große Ganze faszinierend.
Für das verhältnismäßige Kurzformat Rise of the Ruan~angh (mit einer Spielzeit von insgesamt 36 Minuten) gilt das wohl sogar um das Quäntchen pointierter, als für alle seine Vorgängerwerke.

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