Engine Kid – Heater Sweats Nails
Langsam erschöpft sich der überschaubare Nachlass von Engine Kid, stellt anhand von Heater Sweats Nails jedoch justament auch die Frage, ob sich Greg Andersons alte Band eventuell zu früh aufgelöst haben könnte.
„This was the very last recording from the Kid. It was recorded in 1995 by James Hale at the House of Leisure in Seattle, Wa.“ erklären die Linernotes, der wie schon die vorherigen Southern Lord-Re-Releases mit NYP-Preiszettel digital via Bandcamp aufgelegten Single – und liefern dann zum Abschied kurzerhand das mit beste Material unter dem Engine Kid-Banner.
Vor allem das Titelstück The Heater Sweats Nails besticht als bedrohlicher Starkstrom-Stampfer aus der Doom-Schule von Black Sabbath. Wuchtig und massiv und zähflüssig drängelt das Riff über den ruppigen Rhythmus, brüllt dann verzweifelt zum bollernden Verstärkerbrutzeln – eine unmittelbare Unsane-Nähe therapiert all die Slint-Referenzen mit Noise-triefender Härte und manischer Wut.
Das typischere Husk revidiert diese Kurskorrektur zwar unmittelbar mit ruhigen, postrockigen Slowcore-Gitarren als Instrumental mit verträumt-suchender Ziellosigkeit, in die man sich gerne verliert, doch wirken die kontrastierten Pole im Sound da wie dort so sehr auf den Punkt gebracht, dass Engine Kid vielleicht niemals kompletter geklungen haben.
Was in Erinnerung ruft: Neben einem Weihnachts-Abschluß zum Bandcamp-Friday im Dezember wäre ein Komplettpaket in physischer Form eine feine Sache.
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