Emma Ruth Rundle – Music From The Bella Vista

von am 11. März 2025 in Sonstiges

Emma Ruth Rundle – Music From The Bella Vista

Music From The Bella Vista  ist das tonale Compagnion Piece zu Emma Ruth Rundles erstem, hierfür titelstiftenden Gedichtband, der im November 2024 via Unnamed Press veröffentlicht wurde.

Gerade für Anhänger der 41 Jährigen Musikerin außerhalb der Vereinigten Staaten waren die vergangenen zwölf Monate eine sehr frustrierende Angelegenheit. Neben dem auf ihren Heimat-Kontinent beschränkten Release von Some Heavy Demos war da nämlich auch noch die ob der horrenden Importkosten praktisch außerhalb jeder rationalen finanziellen Reichweite stattfindende Erstauflage von The Bella Vista: Poems, die mit einem beigepackten Quasi-Soundtrack ein unerschwingliches Sehnsuchtsobjekt bleiben musste.
Zumindest in digitaler Hinsicht wird nun wenigstens Music From The Bella Vista doch noch für die Allgemeinheit zugänglich gemacht – dem Bandcamp-Friday sei Dank.

Music From The Bella Vista is a collage of improvised piano music and field recordings all captured during the years I was working on the book. Each side/track has a poem read aloud right around the midway point. I would place this album at the intersection of ambient/experimental/ or contemporary classical – if you like Harold Budd or the more piano focused albums of Harold Budd or Tim Hecker – you’ll probably dig this one.“ fasst Rundle den Charakter der knapp 40 Minuten treffend zusammen. Wobei Gelegenheitshörer wie loyale Fans den Beipackzettel durchaus auch als Warnung betrachten können: die zwei Stücke hier sind eine lose, keineswegs essentielle Liebhaber-Fußnote im Schaffen der Amerikanerin.

Wie für einen – bis auf die kurzen Gedicht-Rezitationen in den Mittelteilen der beiden Stücke – rein instrumental gehaltenen Nachhall zu Engine of Hell (20221) fügt Rundle kleine, auf den Tasten schwelgende Skizzen und Fragmente aneinander, bastelt eine ästhetische Klang-Installation auf der imaginativen Ebene. Verträumt und melancholisch. Manchmal wie ein wunderlicher Score neugierig forschend, dann wieder eine mystische Klarheit wie in den ätherischen, luziden Phasen von Silent Hill sinnieren lassend.
Die Pausen zwischen den Passagen brechen die Atmosphäre zwar leider etwas auf. Doch als Hintergrundbeschallung für die eigene Gedankenwelt hat man dennoch seine körperlose, konturoffene Freude an dieser niemals ganz greifbaren Schönheit.

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