Electric Wizard – Legalise Drugs and Murder
von Oliver am 13. April 2012 in EP
Der x-te Line-Up Wechsel hinter den Instrumenten, konsensfähige Botschaften in den Texten, Black Sabbath Reminiszenz am Cover und unauffälliges Selbstplagiat bei der Songwahl: Stagnation auf Wizard Niveau.
Das ‚Masters of Reality‘ Cover covern scheint sich bei Rise Above langsam zum Trend zu entwickeln: Nach Church of Misery folgen nun also Electric Wizard, die mit ‚Legalise Drugs and Murder‚ eine kurze Trockenübung für die neuen Mitglieder abliefern, hat sich das ständig rund um Gründungsmitglied Jus Osborn rotierende Besetzungskarusell doch nach dem 2010er Album ‚Black Masses‚ wieder einmal ordentlich gedreht: Osborns Gitarrengattin Liz Buckingham durfte bleiben, Schlagzeuger Shaun Rutter und Bassist Tas Danazoglou sind raus, Glenn Charman und Simon Poole dafür neu dabei. Der Line-Up Wechsel schlägt sich erwartungsgemäß im Sound der Band nieder: nämlich kaum bis gar nicht. Zu markant ist die Handschrift Osborns, Electric Wizard klingen weiterhin zu hundert Prozent nur nach Black Wizard, nach dem bösesten, finstersten, dopesten Doom, den England der Welt auftischen kann.
Wer sich den Titeltrack anhört, der darf sich allerdings schon mal dezent an ‚The Chosen Few‚ von ‚Witchcult Today‚ erinnert fühlen, das kennt man irgendwie alles: Vom Riff über die gemeine Leadgitarre bis hin zum mantraartig wiederholten Catchphrase, die dann doch dezent die Nerven strapaziert. Da waren Electric Wizard schon weniger darauf ausgelegt, das eigene Erbe zu verwalten – aber hey: man trinkt ja auch Bier immer wieder gerne. Und eigentlich liegt genau darin liegt auch die Stärke von ‚Legalise Drugs and Murder‚: Das spielt kompromisslos die eigenen Stärken aus und ist dann am besten, wenn Osborne und Liz sich gegenseitig bis in den „Children of the Grave“ Appendix niederkniedeln. Und ein Genre-Hit ist der Song außerdem.
Noch verdrogter zeigt sich dann ‚Murder & Madness‚: da geben sich Electric Wizard einem unheilschwangeren Slo-Motion Riff hin, meditieren darüber ohne Worte zu verlieren und führen ruckwärtsgerichteten Bandsalat zur satanisch grinsenden Botschaft auf. Mit Wah-Wah-Pedal zum Soundtrack eines imaginären Monster-Trash-Movies. Das haben sie aber wirklich schon mal spannender hinbekommen.
‚Legalise Drugs and Murder‚ ist nicht mehr, als es ist: ein Warmwerden mit dem neuen Line-Up, eine souveräne Bereicherung für das wartende, sammelnde Fanvolk. Gerade dieses sollte sich dann auch ordentlich ranhalten: Das durchsichtige Vinyl gab´s nur am 31. März beim Konzert in London, das lila Vinyl ist auf 800 Stück im Rise Above Shop limitiert. Nicht unwahrscheinlich, dass selbst die regulär in den Handel gehende schwarze Erstpressung nicht allzu lange frei erhältlich bleiben wird. Insofern: zugreifen, so lange es geht. Und fürs achte Studioalbum auf eine Leistungssteigerung hoffen. Bis dahin hinkt die Lektion noch ein wenig: „The Wizard are back – don;t F**k with the Wizard!„
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