Electric Wizard – Black Magic Rituals & Perversions: Vol 1

von am 26. Dezember 2024 in Livealbum

Electric Wizard – Black Magic Rituals & Perversions: Vol 1

Electric Wizard haben unlängst ihr (womöglich letztes!) Studioalbum angekündigt. Davor gibt es mit Black Magic Rituals & Perversions: Vol 1 allerdings noch einen ausgezeichneten Livemitschnitt.

Der Zusatz Live Walpurgisnacht 2020 klärt implizit darüber auf, dass wir es hierbei mit einer jener Live-im-Studio-ohne-Publikum-Platten zu tun haben, die während den Pandemie-Lockdowns der Ausweg für viele Musiker aus einer Welt ohne Tour-Möglichkeiten waren.
Jus Oborn erinnert sich – spät, aber doch noch – an seine damaligen Eindrücke („Yeah, it’s happened – Armageddon! I was waiting for this since the ’90s!“) bzw. warum das Material von Black Magic Rituals & Perversions: Vol 1 dennoch aufgezeichnet wurde: „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits zwei Jahre lang Gigs gespielt, dreimal in Amerika, Japan und Australien, und am Ende klangen wir ziemlich gut. Als die Pandemie ausbrach, dachten wir: ‚Scheiß drauf, vielleicht können wir nie wieder spielen. Also gingen wir in den Proberaum und spielten die Songs, um auf Band festzuhalten, wie wir damals gespielt hatten.

Um es entgegen der langen Wartezeit auf eine offizielle Veröffentlichung des Mitschnitts kurz zu machen: Black Magic Rituals & Perversions: Vol 1 ist ziemlich grandios.
Aufgenommen auf einem 16-Spur-Tonbandgerät (und einen „lost-demo vibe“ beschwörend) bewahrt sich eine tight eingespielte Band ihre dreckigen Ecken und versifften Kanten. Der Sound ist räudig und roh, aber aufgeräumt und abgeklärt. Die Samples verschieben sich zu den Studio-Versionen, ein Black Mass beispielsweise übertrumpft die Studio-Version so locker.
Und Osborn hat dazu am Mikro selten besser geklungen. Seine Stimme intoniert klar und prägnant, steht im Mix sauber da, ohne steril zu sein, hat eine Wärme hinter der gemeinen Anmut. Schade nur, dass sich in der Klassiker-Setlist immer wieder Pausen zwischen den Tracks befinden, die aus der okkulten Heaviness herausreißen. Sobald Chosen Few ansatzlos zu Funeralopolis mutiert, ist das aber kein wirkliches Dilemma, sondern einfach kleine Schönheitsfehler in einer Machtdemonstration. Den Rest besorgt das bandtypisch grandiose Artwork.

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