Elbow – Live at The Ritz – An Acoustic Performance

von am 6. Mai 2020 in Livealbum

Elbow – Live at The Ritz – An Acoustic Performance

An sich als Kontrastprogramm zu ihrer großangelegten Großraum-Tour angedacht, ziehen Elbow den Release des intimen Live at The Ritz – An Acoustic Performance während der Covid19-Pandemie kurzerhand nach vorne.

Im März und April 2020 sollten die Briten eigentlich auf ausgedehnter Tour sein, doch aufgrund der aktuellen Lage der Welt sind diese Pläne freilich aufgeschoben. Grund genug, auch die ursprüngliche Absicht, Live at The Ritz – An Acoustic Performance etwas später im Jahr zu veröffentlichen, zu adaptieren, wie Guy Garvey erklärt: „Given we should be seeing 100,000 of you fans on this tour we thought we’d bring forward the release of the record we made at the end of last year… We hope it goes someway to fixing your disappointment at not being able to seeing us for the moment.
Tatsächlich funktioniert der Ansatz der Platte gerade derzeit absolut wunderbar, indem sie den Rahmen eng setzt und Elbow so nahbar und distanzlos zeigt, wie vielleicht möglich.

Acht Songs hat die Band am 15. Oktober 2019 zwei identische Sets im Ritz von Manchester gespielt, um im überschaubaren Ambiente Giants of All Sizes zu bewerben: Drei Songs gibt es mit Empires, Seven Veils und dem emotional eingeleiteten Weightless vom achten Studioalbum des nominellen Quartetts.
Dazu gesellen sich eine Handvoll alte Klassiker – die überragenden Newborn und Scattered Black and Whites von Asleep in the Back, Great Expectations von Leaders of the Free World als bedächtige Klavier-Nachdenklichkeit, eine stille Gänsehaut-Version der Little Fictions-Schönheit Magnificent (She Says) sowie eine Stimmung machende Veraschiedung mit Grounds for Divorve (The Seldom Seen Kid) – allesamt in einer wundervoll beseelten, zurückgenommenen und sparsam instrumentierten Performance und diese Zauberstimme dargeboten.

Den Rest der 15 Titel auf der Trackliste füllen charismatische Anekdoten, sympathisch-witzigen Ansprachen und launige Gedichtrezitationen von einem Garvey in absoluter Bestform, auch ehrwürdige Publikum-Chants (Oh Manchester Ritz), die die behutsame Atmosphäre der (mit 45 Minuten viel, viel zu kurzen) Auftritte praktisch ansatzlos für die Wohnzimmer einer Konzert-freien Welt konserviert haben. Ähnlich fein sind da nur die Elbowrooms-Shows der Band.

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