Eaters of the Soil – Eaters of the Soil
Erst vor knapp acht Monaten gegründet ist Eaters of the Soil eine klaustrophobische Pandemiegeburt irgendwo in den Grauzonen dem Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, Sunn O))) und Sumac.
„This self-titled debut EP was written during the the corona pandemic and lockdown in Utrecht, the Netherlands. The band takes a non-traditional approach to doom metal by merging it with noise, dark jazz and improv – while keeping it instrumental. Though vocals are absent, through the use of speech samples the band explores the dark and manipulative side of the human mind.“
Ein stilistische Mischkulanz, die bisweilen noch etwas unausgegoren anmuten kann – vor allem im Opener I – Like a Virus, der seinen Blackened Noir Jazz über eine böse malträtierende Heavyness mit schleppenden Rhythmen installiert, vom malmend-schabenden Drone Metal kommend einen sakral und delirant aus dem Leim gehenden Kirmes-Alptraum streift und dann den giftigen Nährboden für Godspeed‘eske Sprachsamples im somnambul-dystopischen Dark-Ambient-Fiebertraum legt.
Trotz konkreter Elemente wie nackenstimmulierender Riffs ist es kein Geheimnis, dass Eaters of the Soil die düstere, beklemmend-klaustrophobische Atmosphäre vor das tatsächliche Songwriting stellen, wo die einzelnen Passagen zwar unter einer homogenen Dichte verwoben sind, im Wellengang auch ästhetisch stimmig, aber eben nicht immer restlos schlüssig und ausschließlich organisch unforciert ineinander fließen. Im röhrenden Stoizismus von II – Under the Surface können die Texturen und Soundschleifen so nicht aufwiegen, dass der mäandernde Kern eine betäubende Monotonie transportiert – selbst hier fesselt der Ansatz der Band jedoch mit nihilistischer, assoziativer und imaginativer Tiefenwirkung.
Noch effizienter funktioniert die Formel allerdings, wenn Rutger van Driel (Trombone), Stef Brans (Guitar) und Niels Achtereekte (Bass, Synths & Composition) konventionelle Leitbilder hinter sich lassen und ganz im experimentellen, improvisierten und instinktiven Aspekt von Eaters of the Soil aufgehen.
Das jazzige III – Dismal fasziniert dann als Highlight wie eine tragikomische Sanduhr oder nebulöse Lavalampe in der dunklen Halle der Psychedelik, das komplette Öffnen der Strukturen und Formen steht dem Trio ganz grandios, bevor IV – Seeing the End Before It Happens hinter einem Sprachsample den apokalyptischen Jam probiert, die Zügel aber nach und nach in den Sludge anzieht. Dann lassen sich die Kinderkrankheiten dieses jungen Projektes beinahe ausklammern. Zumindest aber bedarf es wertungstechnisch zwischen den Punkten liegend keinen schmeichelhaften Welpenschutz – der Griff zur höheren Punktezahl ist eher einen Ausdruck der hiermit dezitiert geweckten Vorfreude auf kommende (wohl auch noch ausgereifter ineinander greifender) Werke dieser vielversprechenden Pandemie-
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