Duff McKagan – This is the Song

von am 3. Juni 2023 in EP

Duff McKagan – This is the Song

Vier Jahre nach dem sehr gelungenen Album-Comeback Tenderness trägt (der aktuell ja mit Iggy Pop reisende) Duff McKagan mit der EP This Is the Song seinen Teil dazu bei, um auf den Mental Health Awareness Month Mai aufmerksam zu machen.

This Is The Song wurde mitten in einer Panikattacke geschrieben. Ich konnte nicht mehr atmen und nicht mehr klarsehen, aber zum Glück habe ich in letzter Zeit in meiner Akustikgitarre meinen Zufluchtsort gefunden. Wenn ich mich einfach an die Gitarre halte, Akkorde spiele und Melodien summe, kann ich anfangen, mich aus diesem Loch herauszuarbeiten. Diejenigen unter euch, die so etwas noch nie erlebt haben, können sich glücklich schätzen. Für diejenigen unter euch, die wissen, wovon ich spreche: Ihr seid nicht allein!“ erklärt der 59 jährige und rettet sich im Titelsong mit Akustikgitarre aus einem Zustand, der für ihn durch keine Tabletten medikamentiert werden kann, verfällt dann in einen behutsam beorgeltes Schunkeln und eine melancholische Aufbruchstimmung im zurückgelehnt eingängigen Americana Rock: unangestrengt, klasse – durch und durch gut!

Der Rest der von Martin Feveyear (Mark Lanegan, Brandi Carlile) produzierten EP hält da ästhetisch und qualitativ mit. Pass Me By begnügt sich lange mit einem countryesken Singer Songwriter-Folk, der auch David Duchovny gefallen wird, außer Stimme und Saiten genügen dazu ein paar ätherisch-soulige Synth-Schimmer in den Texturen, bevor erst spät ein vorsichtiger Bass den einsetzenden archaischen Beat des Schlagzeugs ankündigt.
It Can’t Come To Soon bietet mit Shaina Sheperd verdammt gut abgehangenen, leicht bluesiger Classic (Dad) Rock im zurückgenommenen, wiewohl hinten raus ein bisschen mehr Panorama anvisierende Soundgewand. Das ergibt in Summe drei ehrliche, unspektakuläre aber rundum gelungene kleine Ohrwürmer mit latenter 90er-Ausstrahlung im Gesang, denen höchstens der kleine in den nächsten Level hebende Kniff fehlt, um jenseits der Gefälligkeit wirklich besonders nachzuwirken und das so konstante Songwriting von McKagan als wohl geschmackvollsten GNR-Solo-Akteur verdientermaßen strahlen zu lassen.

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