Ducktails – Ramapo River Anthology

von am 10. Mai 2021 in Album

Ducktails – Ramapo River Anthology

Mit der Single Impression steht schon ein erster Vorbote des nächsten regulären Ducktails-Studioalbums in der Startlöchern. Doch bevor dieses erscheint, serviert Matthew Mondanile erst einmal die Resterampe Ramapo River Anthology.

This is a compilation of unreleased tracks recorded mostly in the Ramapo River Reserve in Oakland, New Jersey 2019-2021“ erklärt Mondanile und es ist schon irgendwo symptomatisch, dass an Sammelsurium an Ausschusswaren das Niveau der formell als tatsächliche Langspieler laufenden Platten ansatzlos hält. Ob dies nun für Ramapo River Anthology oder gegen den regulären Output von Ducktails spricht, muß jeder für sich entscheiden.
Ohne sich stilistisch allzu weit von angestammten Pfaden zu entfernen (wobei das entspannte Affection als am direktesten am Scheideweg von Real Estate und dem Mehr an verwaschenen Synthies platzierte Nummer dem üblichen Standard am ehesten entspricht – auch im Hang zur eingängigen Belanglosigkeit) bleiben gravierende Experimente oder Überraschungen aus, was schon okay ist.

Alleine um das tolle, unbeschwert und flott davonlaufende No One Will (das irgendwo in der Nähe von Youth Lagoon seine trippigen Texturen und Gitarrenlinie in eine leichte Schieflage neben der Spur bringt und damit für eine psychedelische Faszination im sympathisch-unkomplizierten, bittersüßen Charme sorgt), oder das ähnlich veranschlagte, aber subversiver oszillierende Belong to the World mit seinen verspielten Elementen wäre es nämlich schon schade gewesen, hätte Mondanile die Ramschkiste nicht neu sortiert.
Zwar plätschern Nummern wie das redundante Wednesday’s Unemployment (das zwar kaum genug Substanz für ein Interlude hätte, diesen Faktor im 80er-Yacht-Modes mit Panflöte und Rhoades-Imitat jedoch ebenso ignoriert, wie das minimalistisch pluckernde Department Store) komplett auf Durchzug vorbei, doch Songs a la It’s Only Love (mit seinem Karaoke-Flair im Reverb-Zwielicht, dem gackernden Funk-Bass und dem krautigen Pop aus dem günstigen Keyboard) haben einfach Charisma.
Insofern gilt wohl: Wem schon bisher das gewisse Etwas bei Ducktails gefehlt hat, der wird wohl auch mit Ramapo River Anthology nicht glücklich werden. Loyale Anhänger von Mondanile können sich über die 43 Minuten hingegen ansatzlos freuen, mindestens.

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