Doug Paisley – Say What You Like
Say What You Like, Doug Paisleys fünftes Soloalbum, klingt, auch dank Produzent Afie Jurvanen und seinen Bandkumpels von Bahamas, herrlich locker und unverkrampft – aber nur scheinbar sorglos.
Der poppige Singer-Songwriter-Indie Folk tut dies mit seinen Country-Anleihen (wie etwa besonders in Rewrite History) so angenehm und unbeschwert, bescheiden bleibend und seine bittersüße Niedlichkeit mit universeller Klasse ausspielend, entlang verträumter Gitarre und sanft federnder Rhythmussektion samt weicher Arrangements, wie zauberhaften weiblichen Backing Vocals, schlendernd, allerdings inmitten der klaffenden Schere aus Form und Inhalt.
Alleine über den Titelsong gibt Paisley schliesslich zu Protokoll: “When something important disappears from your life your imagination is sometimes called upon to fill the gaps. You could fill another universe with all the things people imagine other people are saying or thinking about them. The second verse was written ten years after the first.” und ergänzt dann die Info, dass für Say What You Like auch deswegen fünf Jahre seit dem Vorgänger-Album verstrichen, weil der Mann aus Toronto das Material dafür erst einmal aus übet 250 unfertigen Songs destillieren musste.
Nach diesem Arbeitsaufwand klingt aber nichts hier, alle Nummern gehen mit einer gewissen Unverbindlichkeit gut ins Ohr – wiewohl musikalisch nebensächlicher und weniger prägnant hängen bleibend, als es das inhaltliche Gewicht eigentlich verlangen würde. Dass alleine schon die zurückgenommene Intimität von Holy Roller, dem mit Abstand längsten Song von Say What You Like, in ihrer tröstenden Melancholie gerne länger als nur siebeneinhalb Minuten laufen dürfte, spricht aber wohl für sich – und die ein bisschen zeitlose Nonchalance des kanadischen Liedermachers.
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